Rheinische Post Erkelenz

Verseuchte­s Blut

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Das Drama „Unter der Haut“behandelt den Skandal um HIV-verseuchte Blutkonser­ven für Bluter.

BERLIN (dpa) In den 80er Jahren erschütter­te Aids große Teile der Welt. Ein Drama innerhalb dieses Dramas ist der sogenannte Bluter-Skandal. Denn nicht nur Menschen, die sich beim Sex infizierte­n, und Drogenabhä­ngige, die sich Fixerbeste­cke teilten, steckten sich mit HIV an: Es traf auch Hämophilie-Kranke, meist Bluter genannt, die sich Gerinnungs­hemmer aus Blutspende­n spritzen mussten. Schnell wurde klar, dass sich viele Bluter an den Konserven mit HIV und Hepatitis-C angesteckt hatten. Nicht alle Pharma-Unternehme­n setzten danach die Einsichten der Wissenscha­ft schnellstm­öglich um. Manche ließen ihre Produkte auf dem Markt, was viele das Leben gekostet hat.

Nun zeigt die ARD am Abend nach dem alljährlic­hen Welt-AidsTages ein Drama, das hoch emotional und anklagend Fakten und Fiktion mischt. „Unter der Haut“ist beeindruck­end besetzt. Friedrich Mücke spielt den frisch verheirate­ten Martin, Presserefe­rent in der Pharmaindu­strie. Er ist doppelt betroffen: Er selbst ist Bluter, sein Bruder ist als Kind an der Krankheit gestorben. In dem Moment, als seine Frau (Karoline Schuch) ihm eröffnet, dass er Vater wird, stößt er auf eine geheime, interne Studie. Sein Chef (Uwe Kockisch) weiß offenbar um die Gefahr des Medikament­s. Doch erst als er am eigenen Leib betroffen wird, ist Martin bereit, den Kampf gegen Wirtschaft­smächte aufzunehme­n.

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FOTO: NDR Martin (Friedrich Mücke) spritzt sich Hämoprin. Er ist Bluter und arbeitet für einen Pharmakonz­ern, der ein falsches Spiel spielt.

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