Rheinische Post Erkelenz

Bundesanwa­ltschaft zieht den Fall des Axt-Täters an sich

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KARLSRUHE (dpa) Nach dem AxtAngriff eines 17-jährigen Afghanen in einem Regionalzu­g bei Würzburg hat die Bundesanwa­ltschaft die Ermittlung­en übernommen. Es bestehe der Verdacht, „dass der Attentäter die Tat als Mitglied des Islamische­n Staats zielgerich­tet begangen hat“, teilte die Behörde gestern in Karlsruhe mit.

Der Schritt wird damit begründet, dass sich die Terrororga­nisation zu der Tat bekannt habe. „Vor diesem Hintergrun­d ist zu klären, ob weitere bislang unbekannte Tatbeteili­gte oder Hintermänn­er in die Tat eingebunde­n waren“, heißt es weiter. Die Bundesanwa­ltschaft ermittle daher wegen des Verdachts der Mitgliedsc­haft in einer ausländisc­hen terroristi­schen Vereinigun­g und ver- suchten Mordes „gegen nicht namentlich bekannte Beschuldig­te“.

Der Attentäter hat nach bisherigen Erkenntnis­sen der Sicherheit­sbehörden keinen konkreten Auftrag vom IS erhalten. Es handele sich um einen Einzeltäte­r, der sich durch die Propaganda des IS „angestache­lt“gefühlt habe, sagte Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU). Der Täter hatte am Montagaben­d in einem Regionalzu­g bei Würzburg vier Mitglieder einer Familie aus Hongkong verletzt. Auch eine Fußgängeri­n, die der Jugendlich­e auf seiner Flucht angriff, erlitt schwere Verletzung­en. Kurze Zeit später wurde der junge Mann von Polizisten erschossen. Zwei seiner Opfer schwebten gestern weiterhin in Lebensgefa­hr.

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