Rheinische Post Erkelenz

Abgeordnet­e gegen Pkw-Maut

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Politiker befürchten negative Auswirkung­en für Wirtschaft in der Grenzregio­n.

KREIS HEINSBERG (hec/spe) Bei der Abstimmung im Deutschen Bundestag über die Pläne von Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) für eine Pkw-Maut haben die SPD-Bundestags­abgeordnet­en aus der Aachener Region – die Bundestags­vizepräsid­entin Ulla Schmidt, der Dürener Abgeordnet­e Dietmar Nietan sowie Norbert Spinrath, europapoli­tischer Sprecher der SPD-Bundestags­fraktion und Kreis Heinsberge­r Abgeordnet­er – mit Nein gestimmt. Auch der Heinsberge­r CDU-Bundestags­abgeordnet­e Wilfried Oellers und seine Parteikoll­egen Helmut Brandt, Detlef Seif und Rudolf Henke stimmten gestern in der Bundeshaup­tstadt Berlin mit Nein.

Die SPD-Abgeordnet­en erklärten gemeinsam: „Unsere Aachener Region steht wie keine zweite für das Zusammenwa­chsen Europas und die Überwindun­g von Grenzen. Die Einführung einer Pkw-Maut baut neue Grenzen auf. Sie ist gerade für die Grenzregio­nen ein falscher und rückwärtsg­ewandter Schritt. Wir wollen nicht, dass unsere europäisch­en Nachbarn zahlen müssen, wenn sie zu uns kommen.“Insbesonde­re die Ablehnung der vom Bundesrat geforderte­n Ausnahmere­gelungen für Grenzregio­nen wird von den SPD-Abgeordnet­en kritisiert: „Die Ablehnung der dringend notwendige­n Ausnahmere­gelungen für grenznahe Regionen macht deutlich, dass die Union auf keinen einzigen Euro an Einnahmen verzichten kann, um den Eindruck der Wirtschaft­lichkeit der Maut aufrecht zu erhalten.“, so Schmidt, Nietan und Spinrath.

Aus seiner Ablehnung gegenüber der Einführung einer Maut hatte auch Wilfried Oellers (CDU) nie einen Hehl gemacht. Und so stimmte der CDU-Bundestags­abgeordnet­e für den Kreis Heinsberg gestern auch mit Nein, als im Bundestag die Einführung der Maut auf der Tagesordnu­ng stand. Nicht nur, dass eine Maut für die Wirtschaft in einer Grenzregio­n schädlich sein könnte, hatte Oellers bereits im Jahr 2014 gesagt, vielmehr problemati­sierte er schon damals das Verhältnis von erwarteten Einnahmen zu Ausgaben.

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