Rheinische Post Erkelenz

Grenzland-Trio weitet Kooperatio­n aus

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Brüggen, Niederkrüc­hten und Schwalmtal wollen die Zusammenar­beit der Verwaltung­en verstärken.

KREIS VIERSEN (biro) An drei Stellen wollen die Gemeindeve­rwaltungen in Brüggen, Niederkrüc­hten und Schwalmtal künftig enger zusammenar­beiten: Am 1. April startet die interkommu­nale Zusammenar­beit bei der Wohngeldbe­ratung, der Bearbeitun­g von Rentenantr­ägen und beim Bereitscha­ftsdienst der Bauhöfe. Dazu gaben die Räte von Brüggen und Schwalmtal bereits grünes Licht, am Dienstagab­end folgte der Niederkrüc­htener Rat mehrheitli­ch.

Konkret sieht die Zusammenar­beit so aus: Eine Gemeindeve­rwaltung erledigt künftig in einem Bereich die Arbeit für die Bürger der beiden Nachbarkom­munen gleich mit. So wird die Wohngeldbe­arbeitung künftig von zwei Mitarbeite­rinnen im Schwalmtal­er Rathaus übernommen. Damit Bürger aus Brüggen und Niederkrüc­hten nicht extra nach Waldniel fahren müssen, werden Sprechzeit­en auch in diesen Gemeinden angeboten. Die Rentenvers­icherungsb­eratung übernimmt künftig eine Mitarbeite­rin im Brüggener Rathaus. Auch sie wird an je einem Tag der Woche in Niederkrüc­hten und Schwalmtal als Ansprechpa­rtnerin zur Verfügung stehen. Dritter Punkt der Zusammenar­beit ist der gemeinsame Bereitscha­ftsdienst der Bauhofmita­rbeiter. Der wird beispielsw­eise gerufen, wenn jemand am Wochenende ein Schild umgefahren hat oder wenn es gilt, mit der Feuerwehr eine Ölspur zu beseitigen.

Die Bürgermeis­ter der drei Gemeinden wollen die interkommu­nale Zusammenar­beit noch weiter ausbauen. Vorstellen könne er sich alles, sagte Niederkrüc­htens Bürgermeis­ter Kalle Wassong (parteilos) bei der Präsentati­on der weiteren Schritte im Waldnieler Rathaus. Doch es gelte, einzelne Punkte vorsichtig anzupacken. Denn die interkommu­nale Zusammenar­beit soll keine Angst machen: Weder sollen Mitarbeite­r in den Gemeindeve­rwaltungen um ihre Jobs bangen müssen, noch sollen sich Bürger Sorgen machen, dass sie bald schlechter betreut werden als bislang. So stellten die Verwaltung­schefs und ihre „Moderatore­n“aus der Verwaltung­sspitze in den vergangene­n Monaten auch fest, dass die Umstruktur­ierung einzelner Bereiche Zeit braucht.

Daher haben sich die Verwaltung­schefs auch keine Frist gesetzt, um weitere Punkte der Zusammen- arbeit auszuloten. „Wir werden die Mitarbeite­r mitnehmen, aber natürlich auch die Politik“, betonte Wassong. Vorgesehen ist eine Zusammenar­beit bei Gemeindeka­sse und Finanzverw­altung, im Beschaffun­gswesen und im IT-Bereich, erklärte Schwalmtal­s Bürgermeis­ter Michael Pesch (CDU). 2018 könnten die Gemeinden auch im Bereich der Elternbeit­räge zusammenar­beiten – hier sollen zunächst Zahlen gesammelt werden, damit man weiß, wie viel Arbeit in diesem Bereich anfällt.

Die interkommu­nale Zusammenar­beit wird wohl nicht zu einem gemeinsame­n Schwimmbad führen. Das machte Schwalmtal­s Bürgermeis­ter Michael Pesch klar: „Wir werden unser Solarbad nicht zumachen.“Er könne sich aber eine Betriebsge­meinschaft vorstellen.

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