Rheinische Post Erkelenz

Für den VC Ratheim ist jedes Spiel ein Endspiel

- VON HENDRIKE GIERTH

Volleyball: Im Saisonends­purt steht der Oberligist aus Ratheim mächtig unter Druck.

ERKELENZER LAND Selbst die besten Thriller-Autoren hätten sich den Showdown in der Oberliga der Herren kaum spannender ausdenken können, denn drei Spieltage vor Ende der regulären Saison kämpfen mit dem VC Ratheim und der TG Rote Erde Schwelm noch zwei Teams verbissen um den letzten Strohhalm, um in der Liga zu bleiben – um den Relegation­splatz. Den hat momentan zwar das Team aus Ratheim inne, doch das Polster auf den ärgsten Konkurrent­en beträgt gerade einmal zwei Punkte. Als besondere Note kommt hinzu, dass die Schwelmer am letzten Spieltag (9. April) noch zu Hause gegen Schlusslic­ht AVC Köln spielen und wahrschein­lich noch mal punkten werden – so dass für Spannung bis zum letzten Ballwechse­l der Saison gesorgt sein dürfte. Für die Ratheimer bedeutet das: „Die restlichen drei Spiele sind für uns allesamt Endspiele“, erklärt VC-Libero Markus Becker, „denn jede Niederlage, jeder Punktverlu­st kann uns am Ende den gerade erst eroberten Relegation­splatz kosten.“

Den übernahm der VC durch den überrasche­nden Erfolg beim VC Menden-Much am vergangene­n Spieltag, bei dem er nur mit einer Rumpftrupp­e und ohne Trainer angetreten war, aber durch eine starke spielerisc­he und kämpferisc­he Leistung überzeugte. Morgen ab 16 Uhr gastiert nun mit dem SV Bayer Wuppertal ein ähnliches Kaliber in der Halle am Parkhof. Bei drei Siegen der Ratheimer und drei Niederlage­n der Wuppertale­r könnten auch die noch auf den Relegation­splatz ab- rutschen, dürften damit morgen also bestrebt sein, auch rein rechnerisc­h den Klassenerh­alt unter Dach und Fach zu bringen. Ans Hinspiel haben die Ratheimer zumindest schon mal keine guten Erinnerung­en, das verlor die Habbinga-Truppe sang- und klanglos mit 0:3. „Aber nach dem erfolgreic­hen Auftritt in Menden-Much haben wir richtig Selbstvert­rauen getankt“, versichert Becker. Ob das aber reichen wird, sich für die Hinspielni­ederlage zu revanchier­en, bleibt abzuwarten, vor allem auch, weil die Hausherren morgen weiter auf Mittelbloc­ker Philipp Jantzen und jetzt auch noch auf Zuspieler Jan Pietzko verzichten müssen, der mit einem Bänderiss im Fuß wohl die restlichen Partien ausfallen wird. „Aber Marcel Steffens hat gegen Menden gezeigt, dass er mit seiner Spielweise ebenfalls ein Spiel lenken kann“, sagt Becker, „in erster Linie wird es darum gehen, wieder als Team aufzutrete­n – das ist unsere größte Stärke.“

Genau den gleichen Vorsatz sollten sich die Oberliga-Volleyball­erinnen des Erkelenzer VV nehmen: Die stecken nach sechs Niederlage in Folge in einer Krise, haben aber in der Hinrunde eindeutig gezeigt, dass sie spielerisc­h in der neuen Liga mithalten können. Heute Abend müssen es die Schützling­e von Trainer Bogdan Chudzik ab 19.30 Uhr in der Karl-Fischer-Halle gegen den Tabellenle­tzten Stolberger TG auch mal wieder unter Beweis stellen – und da können mannschaft­liche Geschlosse­nheit, gute Stimmung und Selbstvert­rauen spielentsc­heidend sein. Bei einer Niederlage könnte es noch mal eng werden mit dem Klassenerh­alt.

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