Rheinische Post Erkelenz

Radiogotte­sdienst aus Schwanenbe­rg

- VON ANDREAS SPEEN

Jugendlich­e, die zuletzt erfolgreic­h das Theaterstü­ck „Anders glauben“auf die Bühne gebracht haben, sind mit Pfarrer Robin Banerjee eingeladen worden, am Sonntag den Radiogotte­sdienst im Deutschlan­dfunk zu gestalten.

SCHWANENBE­RG Minutiös ist wie für die Theaterauf­führungen von „Anders glauben“wieder alles vorbereite­t, damit der Deutschlan­dfunk am Sonntag von 10.05 bis 11 Uhr seinen Radiogotte­sdienst aus der evangelisc­hen Kirche in Schwanenbe­rg senden kann. Alle Texte sind vorbereite­t, und Sequenzen aus dem Theaterstü­ck von Peter Schanz, das viele Jugendlich­e im Juni in Schwanenbe­rgs evangelisc­her Kirche mehrfach erfolgreic­h aufgeführt hatten, sind für diesen besondere Gottesdien­st bereits ausgesucht und von einem Tontechnik­er aufgenomme­n worden.

Samstagabe­nd, wenn der 15 Meter lange Übertragun­gswagen aufgestell­t und eine gesonderte ISDNLeitun­g von der Telekom verlegt worden ist, steht nur noch eine Generalpro­be an, bevor am Sonntag rund 60 Gemeindegl­ieder ihr Wort und ihren Gesang an die Radiohörer richten werden. So viele Menschen sind an diesem Gottesdien­st beteiligt. Der 40-köpfige Kirchencho­r der Gemeinde singt, und 15 Jugendlich­e sprechen über ihren Glauben und tragen (die aufgezeich­neten) Passagen aus dem Theaterstü­ck zum Reformatio­nsjubiläum und zur Reformatio­n vor 500 Jahren konkret vor Ort vor. Pfarrer Robin Banerjee gestaltet den liturgisch­en Rahmen, während Gudrun Moulen, die dem Presbyteri­um und Chor angehört und deren Kinder in der Theatergru­ppe sind, moderiert; ihre Texte stammen von Titus Reinmuth, der Pfarrer und Rundfunkbe­auftragter für die evangelisc­he Kirche beim WDR ist und der die Idee hatte, das Theaterstü­ck „Anders glauben“in Ausschnitt­en in einem Radiogotte­sdienst zu präsentier­en.

Der Gottesdien­st wird den Satz „Alles hat seine Zeit“in den Mittel- punkt rücken, der in dem Reformatio­nstheater öfter fällt. Gemeint ist, die Umwälzunge­n ruhig auf sich zukommen zu lassen, aber gefasst zu sein auf den Moment, wenn sie vor Ort ankommen. So wie in einer Familie aus Genhof, die in dem Stück vorkommt, deren einer Sohn Reliquienh­ändler werden will und deren anderer Sohn sich dem neuen Glauben anschließe­n will. „Wir haben einige Szene ausgesucht, die in den Radiogotte­sdienst einfließen“, erzählt Banerjee über dessen Vorbereitu­ng. Die Übergänge werden mo- deriert, um den Zuhörern einen vollständi­gen Einblick in das Stück zu geben, ohne es in Gänze vorzutrage­n: „Zentrales Element wird dabei die Stelle sein, an der sonst die Predigt steht. Dann werden neun jugendlich­e Schauspiel­er und ich darüber sprechen, wo uns heute Glaube hilft – auch wenn die Zeiten schlecht sind.“Damit solle die Brücke zwischen dem Reformatio­nstheater und der Jetztzeit geschlagen werden.

Die Theatersze­nen wurden vergangene­n Sonntag auf Band aufge- nommen. Konzentrie­rt war die Arbeit, erzählt Banerjee, die Jugendlich­en hätten aber auch zugleich ihre Texte lebendig präsentier­t: „Jetzt freuen wir uns alle nur noch auf den i-Punkt auf dieses tolle Theaterpro­jekt zur Reformatio­n und darüber, dass es damit auch noch einmal für die Zukunft konservier­t wird.“

Denn: Der Gottesdien­st kann live am Radio und über das Internet verfolgt werden, darüber später aber noch nachgehört, herunterge­laden und auf der Festplatte des eigenen Computers gespeicher­t werden.

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FOTO: ALEXANDRA GEDAK Durch eine historisch­e Familie aus Genhof geht ein Riss. Der eine Sohn will Reliquienh­ändler werden (Tobias Moulen, stehend), während ein anderer Sohn sich dem neuen Glauben anschließe­n will.

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