Reichstagswahl: Sieg für NSDAP
1919 hatten Anton Drexler und Karl Harrer die nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) gegründet, ein Jahr darauf trat Adolf Hitler in die Partei ein. Innerhalb von nur zwölf Jahren sollte aus dieser eher unbedeutenden völkischen Bewegung aus München die stärkste Kraft im Reichstag werden. Wie keiner anderen Partei gelang es der NSDAP, die Krisen der Zwischenkriegsjahre und die wirtschaftlichen Folgen des Versailler Vertrags propagandistisch auszunutzen. Dabei machte die Parteiführung keinen Hehl daraus, dass das Parteiprogramm zutiefst antidemokratisch und antisemitisch war. 1928 bekam die NSDAP bei der Reichstagswahl gerade einmal 2,6 Prozent der Stimmen. 1929 erschütterte die Wirtschaftskrise die Welt und ganz besonders Deutschland. Wieder nutzten die extremistischen Parteien, allen voran Hitlers NSDAP, die Not der Bevölkerung für ihre eigenen Zwecke. Bei der Reichstagswahl 1930 erhielten die Nationalsozialisten 18,6 Prozent der Stimmen. Im Juli 1932 wurde erneut gewählt. Am Abend des 31. Juli 1932 stand fest: Die NSDAP war mit Abstand die stärkste Kraft im neuen Reichstag. Sie hatte 37,3 Prozent der Stimmen für sich gewinnen können, die absolute Mehrheit hatte sie nicht erreicht. Noch konnte Hitler seinen Wunsch, in der Regierung die Führungsrolle einzunehmen, nicht umsetzen. Bis zur Machtergreifung dauerte es noch ein weiteres halbes Jahr.