Wie Wassenberg unterhält
Freitag und Samstag war auf dem Roßtorplatz das Weinfest und am Sonntag das Limburg-Festival mit Kleinkunst zu erleben. Die Stimmung unter den Besuchern war allenthalben prächtig.
WASSENBERG Die Weinpresse war defekt, der Bürgermeister nicht fit – das Wassenberger Weinfest, das am Freitag begann, war allerdings alles andere als defekt. Bürgermeister Manfred Winkens war erkrankt, berichtete Heinz-Josef Schümmer von der veranstaltenden „Interessengemeinschaft Weinfest“(IG Wein) bei der Eröffnung. Ihm galten gute Genesungswünsche.
Der Freitagabend mausert sich auf dem Wassenberger Roßtorplatz immer mehr zum Genussabend nach dem Vorreiter FreitagabendMarkt, das hautenge Ambiente mit den Gastronomien im Sekundenabstand bietet einen in der Region wohl einmaligen Rahmen, laue Sommerabende werden nicht durch Zug-Winde gestört.
Das nunmehr vierte Weinfest mit Winzern aus Rheinhessen, von der Nahe, der Weinstraße und dem nahen niederländischen Echt-MariaHoop wurde erstmals von der IG Wein organisiert, nachdem die Karnevalsgesellschaft Kongo 2014 den Anstoß und die Premiere gegeben hatte, zwei weitere Male zur Verfügung war, nun aber die Organisation in andere Hände legen musste.
Gemeinsam mit der Stadt, dem Gewerbeverein und den Gastronomen sollte die Weinpresse zumindest für einige Stunden mit der Quetschung von rund 250 Kilogramm Weintrauben im Vordergrund stehen. Doch die kürzlich erneuerte Presshydraulik erwies sich als undicht, die Leistung war, so KGKongo-Vorstandsmitglied mit Wurzeln im rheinhessischen RebenÖrtchen Zornheim, Georg Störing, nicht ausreichend, um die Trauben nach Saft und Schalen regelgerecht zu trennen. In Zorn geriet deswegen aber niemand.
Passionierte Roßtorplatz-Genießer hatten sich wohlweislich Tische im Freien reserviert, denn auf dem historischen Pflaster wurde es voll, das zwar vom „Braukeller“und der „Roßberger Brauerei“umsäumt wird, wo der Wein aber, einem Bundestrend folgend oder voranschreitend, immer häufiger die Weingläser auf den Tischen zu finden sind.
Im nächsten Jahr wird die Presse, fachlich „Kelter“genannt, aus dem Jahr 1955 und von der Mosel stammend, wieder fit sein, der Bürgermeister hoffentlich auch. Ansonsten sah man die bekannten Wassenberger, den Heimatverein, früher „Verschönerungsverein“, natürlich in besonderem Maße. Zu den Weinständen gesellten sich neben den Standort-Gastronomien weitere mobile Speise- und Feinkostangebote, auch nach dem von Hejo Schümmer vorgegebenen Motto: „Wir als IG Wein fangen nicht klein an, sondern groß!“
Den Übergang zu den Oktoberfesten schaffte dann die niederländische Band „Legatas Lederhosen Power“, natürlich in alpinen Lederhosen, und der Wegberger HaraldHeinz Bautz, der als Gesangs-Solist seine neue CD mit Stimmungsliedern vorstellte. Die Stimmung war allerdings vor und in den Musikpausen schon prächtig.