Verein stiftet Büste fürs Priestergrab
Die Nische des Kreuzes der Priestergräber auf dem Myhler Friedhof ist geschlossen. Der Förderverein für Kirche und Kindergarten Myhl stiftete eine Büste des heiligen Pfarrers von Ars, die jetzt eingesegnet wurde.
MYHL Seit Jahren klaffte eine Lücke im großen Priesterkreuz auf dem Myhler Friedhof. Um die offene Stelle in der Kreuz-Stele endlich zu nutzen, hatten die Mitglieder des Fördervereins der katholischen Gemeinde Myhl eine Idee. So sollte die Lücke mit einer Büste bestückt werden. Die Wahl der Geschäftsführerin Sabine Cremer sowie den anderen Mitgliedern fiel schließlich auf die Person des Heiligen Pfarrers von Ars.
Aber warum gerade er, und für was steht dieser Mensch? Mit bürgerlichem Namen als Jean-Baptiste Marie Vianney am 8. Mai 1768 im französischen Dardilly geboren,
„Vianney hielt der damaligen Gesellschaft den Spiegel vor, doch seine Werte sind noch aktuell“
Propst Thomas Wieners wurde er 1815 in Grenoble zum Priester geweiht. Sein Tun sollte sich in den folgenden Jahren als bemerkenswert herausstellen. So lebte und liebte er die Askese, das Fasten, eben das einfache Leben. Er lebte es vor und fand viele Anhänger, die ihn verehrten und von weit her in die Kathedrale von Ars kamen, um Vianneys Worten zu lauschen. Im Laufe der Zeit entstanden Mythen über den Priester, dem sogar Hellsichtigkeit und Wunderheilungen nachgesagt wurden. Wahre Pilgerrouten bildeten sich, so bekannt war Vianney geworden.
Dennoch lebte er neben der Bekanntheit ansonsten „zurückgezogen ohne Rücksicht auf sich selbst und oft in Gebete versunken“, wie Pfarrer Thomas Wieners von St. Marien Wassenberg bei der Einweihung der Büste erklärte. Auf das einfache Leben, die einfachen Dinge, darauf sollten wir auch heute mehr achten.
Vianney hielt der damaligen Gesellschaft den Spiegel vor, doch seine Werte könne man durchaus auch jetzt noch leben, meinte Wieners. Der Leichnam des am 4. August 1859 verstorbenen Priesters ist in der Basilika von Ars in einem Bronzeschrein aufbewahrt und wird noch heute rege besucht. Im Jahre 1925 wurde Vianney von Papst Pius XI. heilig gesprochen, seit 1929 gilt er als Schutzpatron der Priester.
In seinen Worten während der Einweihung der Myhler Büste sagte Propst Wieners: „Wenn wir uns die Darstellung vom Heiligen Pfarrer ansehen, fällt auf, dass sein Blick nach oben gerichtet ist. Das Zentrum des Lebens war für ihn nicht hier auf der Erde, sondern im Himmel.“Vianney wolle die Menschen in einem Sog mitziehen, jedoch niemanden zwingen, ihm und seinen Ansichten zu folgen.
Mit der Büste habe der Künstler Hans-Georg Fabry das Wesen des Pfarrer gut getroffen. Fabry selber hatte zunächst Zweifel an seinem Entwurf: „Nachdem ich den Kopf dreidimensional in Gips gegossen hatte, war ich mir noch nicht sicher, ob das Objekt so richtig dargestellt ist“. Doch nach Weiterverarbeitung mit Zement, war Fabry, der bereits mehrfach für Myhler Gemeinde tätig war, dann doch zufrieden.
Mit Gesang schloss die Zeremonie auf dem Myhler Friedhof – in der Hoffnung, nun für lange Zeit eine würdige Ergänzung des Priesterdenkmals gefunden zu haben.