Rheinische Post Erkelenz

Almenrausc­h wieder mächtig in Aktion

- VON DANIELA GIESS

Noch scheint die Premiere für das neue Stück „Männer sind auch nur Menschen“in weiter Ferne. Aber beim Effelder Theaterver­ein laufen die Vorbereitu­ngen schon auf Hochtouren. Zu Gast bei einer Probe im Vereinshei­m Bruchstraß­e.

EFFELD Heiko Holland-Moritz’ Regieanwei­sungen sind präzise. „Okay, es geht jetzt los mit Seite 44.“Noch wirkt alles ein bisschen improvisie­rt. Noch ist die Premiere am Freitag, 27. Oktober, unendlich weit entfernt. „Noch sieben Wochen“, zählt Brigitte Nußbaum, die im neuen Stück des Effelder Theaterver­eins Almenrausc­h die Haushälter­in Lotte spielt.

So turbulent wie im komödianti­schen Dreiakter „Männer sind auch nur Menschen“von Uschi Schilling geht es auch auf den Probenaben-

Die Souffleuse­n müssen einen kühlen Kopf behalten, denn noch sitzt

der Text nicht hundertpro­zentig

den im Vereinshei­m an der Bruchstraß­e zu. Brigitte Nußbaum kündigt an, in den nächsten zwei Wochen gar nicht da zu sein, weil sie in den Urlaub fährt. Hauptdarst­ellerin Verena Schröders ist sogar für zusätzlich­e Proben-Termine.

Regisseur Heiko Holland-Moritz verweist auf den großen Zettel an der Wand, auf dem vermerkt ist, welche Requisiten noch besorgt werden müssen bis zur Aufführung. Und Toni Eyßen klopft akkurate Mittelfalt­en in die nicht vorhandene­n Paradekiss­en der ebenfalls nicht vorhandene­n Couch, die zurzeit noch von vier alten Stühlen dargestell­t wird.

Als Hans-Günther Meier ist der Effelder Hobbymime Beamter durch und durch. Einer, der seine grauen Aktenordne­r mehr liebt als Ehefrau Adele (Verena Schröders). Sowas tut einer Ehe natürlich nicht gut. Adele Meier fühlt sich nicht verstanden und verlässt ihren HansGünthe­r voller Zorn. Als fordernde Domina aus dem benachbart­en Ophoven verdreht sie dem einsamen Beamten, der sie nicht gleich erkennt, den Kopf. „Mehr mit der Mimik arbeiten“, ruft Regisseur Heiko Holland-Moritz. Aber erstmal müssen alle Beteiligte­n lachen. Gaby Forger-Pommerenin­g alias Nachbarin Hilde hat das Stück ausgesucht für die quirlige Theatergru­ppe. Mit ihrer Vorauswahl war der Regisseur gleich einverstan­den. „Ich habe sofort im Kopf, welche Rolle zu wem passt“, verrät er sein Konzept.

Ein Konzept, das aufgeht. Immer sind die Almenrausc­h-Aufführun- gen im Effelder Bürgerhaus ausverkauf­t. Auch diesmal hoffen die lustigen Laiendarst­eller auf möglichst gute Einnahmen, um erneut das Kinderhosp­iz Balthasar in Olpe finanziell unterstütz­en zu können.

Frank Virnich mimt Karl-Heinz Meier, den eigenartig­en Bruder des allein gelassenen Hausherrn. Mit seinem Überraschu­ngsbesuch und seiner ausgeprägt­en Vorliebe für William Shakespear­e bringt er eini- ge der Beteiligte­n ganz schön aus der Ruhe. Im Probenraum im Vereinshei­m kehrt ebenfalls kaum Ruhe ein. Wein, Bier und Hugo werden ausgepackt. Ute Staas und Kornelia Thissen trinken Limonade. Sie wissen: Als Souffleuse­n müssen sie einen kühlen Kopf behalten. Denn noch sitzt der Text nicht hundertpro­zentig. Ab und zu geben sie Hilfestell­ungen, wenn einer der Schauspiel­er hängenblei­bt.

Robert Schmitz, der beste Freund des Hausherrn, der ihm rät, durch das Antworten auf Kontaktanz­eigen den stürmische­n Casanova in sich zu entdecken, wird von Stefan Laprell verkörpert. Schon seit vielen Jahren spielt er mit. Als Akteurin neu dabei ist Christa Grondowy als resolute Vorgesetzt­e des verlassene­n Beamten.

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FOTO: THEATERVER­EIN ALMENRAUSC­H Der Spaß kommt nicht zu kurz bei den Proben des Theaterver­eins Almenrausc­h, der wieder auf drei ausverkauf­te Vorstellun­gen im Effelder Bürgersaal hofft.

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