Ehe der Sattel zu sehr drückt
Es ist das Aschenputtelsyndrom im Pferdeschuh. Ein passender Sattel ist wie passende Schuhe – einfach unbezahlbar, wenn man das Gegenteil kennt.
Was hat Aschenputtel jetzt mit dem Pferdesport zu tun? Jeder kann sich vorstellen, wie schmerzhaft es ist, jeden Tag mit zu kleinen oder unpassenden Schuhen herumzulaufen. Einen unpassenden Sattel kann man sehr gut mit unpassenden Schuhen vergleichen – das Schlimme daran: Viele Reiter merken nicht einmal , wenn der Sattel ihrem Pferd nicht passt. Hier bietet der Topograph Pro von Equiscan® eine einzigartige Möglichkeit: Mit dem Gerät selbst wird ein Abbild des Pferderückens genommen, mit dem ein vorhandener Sattel überprüft werden kann. Der Vorteil für den Kunden: Er sieht auch als Laie selbst, wie und wo der Sattel nicht passt.
Ein weiterer Vorteil: „An dem Gerät werden gut 100 Messwerte aufgenommen, die dem Kunden inklusive. verschiedener Fotos zur Verfügung gestellt werden“, sagt Britta van Binsbergen, die beruflich u.a als Pferderückenvermesserin tätig ist.
Passt der Sattel nicht, kann der Kunde anhand dieser Werte den Sattel ändern lassen oder einen neuen/gebrauchten Sattel finden – und das deutschlandweit. Der Sattler, der dieses System verwendet, baut den Rücken anhand der Messwerte in seiner Werkstatt nach und kann so den Sattel für das jeweilige Pferd optimal gestalten. Die Termine zum Vermessen finden beim Kunden selbst am jeweiligen Stall statt. Reiten lernen – das ist häufig ein Herzenswunsch junger Mädchen. Aber Reiten ist keine Frage des Alters. Man kann bis ins hohe Alter mit dem Pferdesport anfangen.
„Bezüglich gesundheitlicher Einschränkungen gilt wie für jede andere Sportart, vorher das klärende Gespräch mit dem Arzt zu führen“, sagt Thomas Ungruhe. Er ist Leiter der Abteilung Breitensport/Vereine/Betriebe bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Absolutes Ausschlusskriterium sei eigentlich nur eine Pferdehaarallergie. „Ansonsten wäre bei künstlichen Hüftgelenken eine große Vorsicht an den Tag zu legen“, betont Ungruhe. Gibt der Arzt das Okay, sollten Senioren allerdings langsam loslegen. Der klassische Einstieg ist die Longenstunde im Schritt, wie Ungruhe erklärt.
Das Pferd läuft also in der langsamsten Gangart an einer langen Leine im Kreis um den Reitlehrer herum. Wann das Tempo schneller wird, hängt vom Lernfortschritt des Reitschülers ab.
Vor dem klassischen Reitunterricht sollte man sich mit gymnastischen Übungen aufwärmen. Auch auf dem Pferd geht es mit solchen Übungen weiter. Denn als Reiter braucht man eine Grundspannung im Körper, sonst würde man aus dem Sattel rutschen, sagt Ungruhe. Wichtig sind außerdem Balanceübungen.