Rheinische Post Erkelenz

Noch nichts bewiesen

- VON FRANK HERRMANN

Donald Trumps einstiger Wahlstrate­ge hat sich eine goldene Nase damit verdient, die Interessen pro-russischer Politiker aus der Ukraine in Washington zu vertreten. Er hat Steuern hinterzoge­n, Geld gewaschen, Konten verschwieg­en. Robert Mueller, der Sonderermi­ttler, der dem Verdacht geheimer Kooperatio­n zwischen Trumps Team und dem Kreml auf den Grund gehen soll, hat in stiller Fleißarbei­t genügend Material gesammelt, um Paul Manafort vor ein Gericht zu stellen.

Allerdings ist damit über Schuld oder Unschuld des US-Präsidente­n noch nichts gesagt. Denn die Frage, ob sich Vertraute des Immobilien­moguls mit der russischen Regierung verständig­ten, um der – Putin bekannterm­aßen verhassten – Rivalin Hillary Clinton zu schaden, bleibt nach wie vor unbeantwor­tet.

Manafort drohte eine lange Haftstrafe. Sollte er daher mit Mueller kooperiere­n, könnte es der sprichwört­liche Schneeball sein, der die Lawine ins Rollen bringt. Vielleicht wird man dann Näheres über Geheimabsp­rachen mit Moskau erfahren. Bewiesen allerdings ist vorläufig nichts. BERICHT

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