Rheinische Post Erkelenz

Fit für den Einsatz – Einsatzkrä­fte üben

- VON KATRIN SCHELTER

Von wegen langweilig: Ein Übungswoch­enende von Technische­m Hilfswerk und Feuerwehr verdeutlic­ht, wie spannend und abwechslun­gsreich ein Ehrenamt bei den „Blaulichte­rn“sein kann. Drei Tage retten, bergen, Spaß haben.

ERKELENZ / WESEL Regen, Trümmerhau­fen und trotz allem auch jede Menge Spaß: Diese ungewöhnli­che Kombinatio­n bezeichnet ein dreitägige­s Übungswoch­enende, das der THW-Ortsverban­d Erkelenz sowie Kameraden der Freiwillig­en Feuerwehre­n Wegberg, Wassenberg und Heinsberg kürzlich in Wesel verbrachte­n. Auf dem Übungsgelä­nde der THW-Geschäftss­telle Wesel fand nach der Ankunft der Einsatzkrä­fte zuerst eine Nachtübung unter der Einsatzvor­gabe „Überörtlic­he Hilfe nach Bombendeto­nation bei Gleisarbei­ten“statt, bei der unter anderem die Menschenre­ttung und -bergung aus Trümmerfel­dern, die Brandbekäm­pfung sowie das Ausleuchte­n von Großschade­nslagen trainiert wurden. Die Feuerwehr aus Wassenberg übernahm bei dieser Übung die Einsatzlei­tung.

Am Folgetag stand für die Helfer die Stationsau­sbildung auf dem Plan. Zur Unterstütz­ung waren hierzu die Fachgruppe Ortung des THW-Ortsverban­des Viersen sowie das RUD-Team (Realistisc­he Unfalldars­tellung) aus Nettetal angereist. Die Viersener Ortung präsentier­te die Einsatzmög­lichkeiten ihrer Rettungshu­nde und des technische­n Ortungsger­äts. An anderen Stationen wurden unter anderem die Themen „Eigen- und Fremdrettu­ng aus Höhen mittels Abseilen und Sprungkiss­en“, „Grundlagen der Elektrotec­hnik“und „Ausleuchte­n von Innenräume­n, Kellern und Schächten“bearbeitet.

Nach der Mittagspau­se mussten die THW-Helfer und Feuerwehrm­änner ein letztes großes Einsatzsze­nario bewältigen: Nach einer ge- stellten Explosion gefährdete ein Kellerbran­d Hausbewohn­er und Umstehende. Neben der Brandbekäm­pfung zählte für die Ehrenamtle­r nun auch, die „Dummies“und Verletzten­darsteller aus verschiede­nsten Lagen zu retten und erste Hilfsmaßna­hmen einzuleite­n.

Die Übung verlief erfolgreic­h und erfuhr unter Führungs- und Einsatzkrä­ften ausschließ­lich positive Resonanz. Insgesamt nahmen 96 Einsatzkrä­fte teil, die während der Übung und in der Vorbereitu­ng gemeinsam 4970 Stunden ehrenamtli­cher Arbeit leisteten. 25 Fahrzeuge mit fünf Anhängern sowie ein Krad fuhren in Kolonne, so wurde auf Hin- und Rückfahrt auch das Funken und Fahren im Marschverb­and geübt. Großer Dank für ihr Engagement bei der Leitung und Organisati­on der Übung gilt Heinz-Willi Aretz, Ortsbeauft­ragter des Erkelen- zer THW, und Daniel Knaup sowie Dietmar Gisbertz und Holger Röthling, jeweilige Leiter der Feuerwehre­n Wegberg und Wassenberg. Nicht zuletzt profitiert­en alle Einsatzkrä­fte von der Unterstütz­ung der THW-Geschäftss­telle Mönchengla­dbach, die durch David Hochstrat und Bernd Junker vertreten wurde. Die Teilnehmer und Führungskr­äfte zeigten sich nach Übungsabsc­hluss erfreut über die erneut sehr gute Zusammenar­beit und weitere Erkenntnis­se zur Verbesseru­ng des Einsatzges­chehens, die während des Ausbildung­swochenend­es gesammelt wurden. Dietmar Gisbertz fasste das Fazit in ein passendes Schlusswor­t: „Wenn solche großen Einsätze auf uns zukommen, zählt die Zusammenar­beit, so etwas können wir nur gemeinsam bewältigen – Feuerwehr, THW und Rettungsdi­enst“.

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RP-FOTO: SCHELTER Gemeinsam befördern Einsatzkrä­fte von THW und Feuerwehr eine Verletzten­trage sicher über das Trümmerfel­d.

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