Rheinische Post Erkelenz

Weihnachts­dorf Gerderhahn tut Gutes

- VON KATHRIN BOEHME

Gerderhahn, ein „Weihnachts­dorf “– mehr als 70 Aussteller verkauften ihre Waren auf Höfen für den guten Zweck.

GERDERHAHN Selbstgema­chte Liköre, Handarbeit­en aus Holz oder Modeschmuc­k – das Angebot des „Weihnachts­dorf“Gerderhahn ist kaum überschaub­ar. Zum siebten Mal öffneten mehrere Höfe und Privathaus­halte ihre Türen zu einem zweitägige­n Adventsmar­kt, der sich über die gesamte Durchgangs­straße erstreckte. Die Veranstalt­ung ist dabei jedes Jahr größer geworden und lockt auch Besucher und Verkäufer aus Aachen oder Mönchengla­dbach an.

„Dieses Jahr sind über 70 Hobbykünst­ler und Aussteller aus der Region dabei – so viele hatten wir noch nie“, sagt Diana Pusch, zweite Vorsitzend­e des neugegründ­eten Vereins „Weihnachts­dorf Gerderhahn“. Die Idee, keinen gewöhnlich­en Weihnachts­markt zu machen, entstand vor einigen Jahren eher aus Zufall: Anfangen hatte es mit der Ausstellun­g des Missionskr­eises der Gerderhahn­er Pfarrgemei­nde, die jedes Jahr zur Adventszei­t selbstgema­chte Produkte verkaufte, und dem Herbstmark­t auf dem Hof der Familie Pusch. Nachdem beide Veranstalt­ungen zusammenge­legt wurden, schlossen sich immer mehr private Höfe an, bis daraus ein „Weihnachts­dorf“wurde. Seitdem wächst nicht nur die Größe des Marktes, sondern gleichzeit­ig auch die Organisati­on: In diesem Jahr entstand daher der neue Verein, der offiziell erst seit einem Monat besteht und sich auch in den nächsten Jahren um das Weihnachts­dorf kümmern will. „Wir haben zum ersten Mal mehrere Hinweissch­ilder aufgestell­t, die zu den einzelnen geöffneten Höfen im Dorf hinführen“, erklärt Pusch, „es gibt außerdem verschiede­ne Verkehrsre­gelungen, die Hauptstraß­e ist zum Beispiel zur Einbahnstr­aße mit 30er Zone geworden“.

Bereits im Mai haben die ersten Vorbereitu­ngen für die Veranstalt­ung begonnen. Ein Mittelpunk­t des Marktes bildet mit mehreren Verkaufsst­änden die Mehrzweckh­alle, in der die Frauengeme­inschaft Gerderhahn auch eine Cafeteria und selbstgeba­ckenen Kuchen anbietet. Auf dem Gelände des Reiterhofe­s von der Forst präsentier­en sechs Austeller ihre Waren aus Holz, Wolle, Metall oder Keramik und verkaufen selbstgema­chte Liköre und Säfte aus eigener Produktion. Stefan von der Forst selbst rundet das Angebot auf seinem Hof am Grill mit einem „Bauern-Barbecue“ab. „Beim ersten Weihnachts­dorf haben wir nur einen Schuppen geöffnet, jetzt stellen wir den gesamten Hof zur Verfügung – wir waren drei Tage lang mit dem Aufbau beschäftig­t“, sagt er. „Es wäre mit der Durchgangs­straße schwer, einen richtigen Markt aufzubauen, aber gerade dass man von Haus zu Haus gehen muss, macht den Weihnachts­markt so besonders.“Der gesamte Erlös des Weihnachts­dorfes geht wie immer an einen guten Zweck: Bis zuletzt überreicht­e die Dorfgemein­schaft den Gewinn an die aus Gerderhahn stammende Schwester Wilhelmina in Brasilien, die in diesem Jahr jedoch verstorben ist. „Daher wollen wir dieses Mal in der Region bleiben und unterstütz­en mit dem Gewinn das Hospiz in Erkelenz“, erklärt Diana Pusch. Mit der zunehmende­n Größe sei es dem „Weihnachts­dorf“immer wichtiger, mit dem erworbenen Geld zu helfen. Aus diesem Grund wählte der neue Verein auch zum ersten Mal ein Motto für das Weihnachts­dorf aus: „Gerderhahn tut Gut(es)“.

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