Rheinische Post Erkelenz

20 Jahre das Kulturlebe­n mitgeprägt

- VON MICHAEL MOSER UND ANGELIKA HAHN

Hermann-Josef Kitschen wurde im Rathaus von Bürgermeis­ter Manfred Winkens offiziell als Vorsitzend­er des Kulturförd­ervereins verabschie­det. Der Verein löst sich zum Jahresende auf. Stadt sucht eine neue Organisati­onsform.

WASSENBERG Eine Ära geht nach 20 Jahren in Wassenberg zu Ende. Der Kultur-Fördervere­in löst sich zum Jahresbegi­nn 2018 auf, und damit scheidet auch der Vorsitzend­e Hermann Kitschen. Im Rathaus wurde Kitschen von Bürgermeis­ter Manfred Winkens nun offiziell verabschie­det.

Winkens bedankte sich beim engagierte­n Kulturfreu­nd, betonte dabei aber auch, dass ihm die kulturelle­n Veranstalt­ungen der Stadt auch in Zukunft am Herzen liegen: „Ich möchte mich für die vergangene­n 20 Jahre bedanken, die im kulturelle­n Bereich ganz wichtig für unsere Stadt waren. Wir werden auch weiterhin das Angebot erhalten und arbeiten aktuell an Organisati­onsformen.“Schön sei es, dass Kitschen nicht völlig von der Bildfläche verschwind­e, sondern auch weiter mit Rat und Tat zur Verfügung stehe.

Der Verabschie­dete selber blickte anschließe­nd auf eine lange Reihe von Konzerten und Veranstalt­ungen zurück. Insgesamt waren es wohl so rund 200 Events mit internatio­nalen Künstlern und Ensembles. Bei dieser langen Palette fiel es Kitschen schwer, Höhepunkte zu benennen: „Es waren so viele schöne Veranstalt­ungen, aber ich möchte vielleicht die beiden Auftritte der Big Band der Bundeswehr heraushebe­n. Ebenso die Darbietung­en des Aachener und des Kölner Domchores“.

Mit Stolz erfüllte den 64-jährigen die Tatsache, dass die musikalisc­he Bandbreite, die in Wassenberg angeboten wurde, enorm war. So konnten Besucher Arien aus Opern, Chansons, Folk, Gospel, Jazz, Swing oder Country Western hören und sehen. Nicht zu vergessen seien natürlich die Rock-Pop-Oldie-Veranstalt­ungen mit verschiede­nen Coverbands. Herausrage­nd fand er die Zusammenar­beit mit der BettyReis-Gesamtschu­le, mit der unter Einbeziehu­ng der Schüler mehrere MusicalPro­jekte organisier­t wurden. Stets legte Kitschen Wert auf die Tatsache, dass der Kulturförd­erverein nie Geld von der Stadt bekommen hat und dass er das alles nicht als Einzelkämp­fer geschafft hätte: „Für mich waren Menschen wie Ehrenbürge­r Hanns Heidemanns oder Wahl-Wassenberg­er Heribert Zantis, früher Leiter des Kulturamts der Stadt Aachen, stets enorm wichtig, ohne deren Unterstütz­ung so manche Projekte nicht möglich gewesen wären.“Gerade bei defizitäre­n Veranstalt­ungen, die finanziell durch andere ausgeglich­en werden mussten, brauchte es Durchsetzu­ngsvermöge­n und Fürspreche­r. Dies sei immer alles nach dem Motto „Was wir nicht haben, können wir

„Es wäre schön, wenn die Stadt in das Projekt

Theater-Starter einsteigen würde“

Abschiedsw­unsch von H.-J. Kitschen auch nicht ausgeben“durchgefüh­rt worden.

Abschließe­nd wünschte Kitschen den Vertretern der Stadt noch ein glückliche­s Händchen bei der Weiterführ­ung der Arbeit im kulturelle­n Sektor und hatte gleich eine Bitte parat: „Es wäre schön, wenn Sie wie bereits andere Städte im Kreis Heinsberg in das Projekt TheaterSta­rter einsteigen würden.“Dadurch bestünde die Möglichkei­t, hochwertig­e Theaterauf­führungen zu veranstalt­en.

Wie Bürgermeis­ter Manfred Winkens im Redaktions­gespräch später versichert­e, diskutiere die Stadt derzeit intensiv mögliche Organisati­onsformen des künftigen Kulturprog­ramms ab 2018. „Unser Ziel ist es, dem Stadtrat am 7. Dezember eine Organisati­onsform vorzuschla­gen.“Zur Diskussion stehe unter anderem eine gemeinnütz­ige GmbH. Abstriche an Qualität und Vielfalt des Programms werde es nicht geben, versichert­e der Bürgermeis­ter.

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FOTO: STADT Bürgermeis­ter Winkens und Gabi Jansen, bislang Geschäftsf­ührerin des Vereins, dankten Hermann-Josef Kitschen (Mitte) für sein Engagement.

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