Rheinische Post Erkelenz

Neustart: SPD-Vorsitzend­er tritt 2018 nicht mehr an

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ERKELENZ (RP) Die SPD in Erkelenz wird, um sich zu erneuern, nächstes Jahr eine neue Führung erhalten. Vorsitzend­er Dieter Spalink kündigte in einer Mitglieder­versammlun­g den Verzicht auf eine erneute Kandidatur im Frühjahr an. „Ich möchte auch in Erkelenz ein Zeichen der Erneuerung setzen. Nach acht Jahren des Vorsitzes sollen jüngere Mitglieder die Chance erhalten, sich auf die Führung der SPD Erkelenz zu bewerben und neue Ideen in den Ortsverein einzubring­en“, erklärte Spalink seinen Rückzug aus der Parteispit­ze der SPD Erkelenz anschließe­nd in einer Pressemitt­eilung.

In der Versammlun­g schlug Spalink mit seiner Ankündigun­g den Bogen zur Frage, wie es angesichts der Lage in Berlin mit der SPD insge- samt weitergehe­n soll. Als Referent war der ehemalige Bundestags­abgeordnet­e und amtierende Kreisverba­ndsvorsitz­ende Norbert Spinrath eingeladen. Er fasste in seinem Vortrag die Situation der SPD zusammen: „Jetzt muss die Partei Einigkeit zeigen und hart und ergebnisof­fen in die Gespräche mit CDU/CSU gehen. Unsere Spitzenleu­te haben bislang nicht immer ein gutes Bild abgegeben. Es waren zu viele, die in jedes Mikrofon gebissen haben, das man ihnen vorgehalte­n hat.“Zur CDU/CSU gewandt sagte Spinrath: „Nach den gescheiter­ten JamaikaVer­handlungen muss der Scheinries­e jetzt kleinere Brötchen backen!“

Als „Oberhammer“bezeichnet­e Spinrath laut der Pressemitt­eilung den politische­n Alleingang des ge- schäftsfüh­renden Landwirtsc­haftsminis­ters zur Glyphosat-Entscheidu­ng in Brüssel. Dies sei ein gezielter Koalitions­bruch gewesen, und der Minister hätte entlassen werden müssen.

Veränderun­gen in der eigenen Partei mahnte Spinrath ebenfalls an. Er könne sich weiter Martin Schulz als Parteivors­itzenden vorstellen, hieß es, doch dann sei sein Beratersta­b zu tauschen. Mit Blick auf den Kreis Heinsberg resümierte er die Ergebnisse zweier parteiinte­rner Workshops zur Erneue- rung der SPD: „Am Ende wurde klar, dass die Partei neue Anstöße braucht und die Mehrheit auch im Kreis Heinsberg gegen eine GroKo ist. Was wir jetzt brauchen, sind Gespräche und, falls es soweit kommt, harte Verhandlun­gen mit der CDU/ CSU. Die Positionen der SPD müssen wir dann in den Vordergrun­d stellen, gefordert sind eine neue Geschlosse­nheit, ein stärkeres Profil der sozialen Gerechtigk­eit und mehr Kontakte mit den Menschen.“

Die anschließe­nde Diskussion hat Spalink zufolge noch einmal deutlich werden lassen, dass auch die Parteimitg­lieder in Erkelenz die GroKo kritisch sehen. Es gelte vor allem, den Markenkern der SPD herauszust­ellen und die GroKo nicht um jeden Preis einzugehen. Der Erneuerung­sprozess müsse fortgesetz­t werden, die Partei sich auf weniger und die wichtigste­n Themen konzentrie­ren, auch die Kommunikat­ion mit den Menschen müsse neu aufgestell­t und zielgerich­teter organisier­t werden. „Besonders erfreut bin ich darüber, dass die SPD Erkelenz wie die SPD im Kreis Heinsberg diesen Weg mit vielen neuen, jüngeren Mitglieder­n gehen kann. Das lässt uns positiv in die Zukunft blicken“, sagte Dieter Spalink.

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