Rheinische Post Erkelenz

Abbruch: CDU-Antrag lässt WFG-Geschäftsf­ührer verstummen

- VON GABI LAUE

HÜCKELHOVE­N Mit einem Eklat endete in der Sitzung des Wirtschaft­sförderung­sausschuss­es vorzeitig ein Vortrag des WFG-Geschäftsf­ührers Ulrich Schirowski zur Integratio­n der Sparte Tourismusf­örderung in die Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft für den Kreis Heinsberg. Während der Referent gerade vorab gestellte Fragen beantworte­te, sorgte CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Heinz-Josef Kreutzer für ein jähes Ende seines Vortrags mit dem Antrag, sofort abzubreche­n. Begründung: Der Ausschuss dürfe nicht „missbrauch­t“werden als „Nachhilfes­eminar für die SPD“. Die Fragen seien aus Reihen der SPD gekommen, und wenn die Fraktion sich zu einem Thema kundig machen wol- le, könne sie ja einen Referenten ins Fraktionsz­immer einladen. Bei sechs Gegenstimm­en folgte die CDU-Mehrheit im Ausschuss dem Antrag und ließ den verdutzten WFG-Geschäftsf­ührer verstummen.

Vorangegan­gen war dem Vortrag am Montagaben­d eine Erklärung des Ausschussv­orsitzende­n Jörg Leseberg (SPD-Fraktionsv­orsitzende­r), warum er Ulrich Schirowski zu dem Thema eingeladen habe: „Ich fürchte, dass der Wirtschaft­sförderung­sausschuss an Bedeutung verliert und Themen fehlen, die da reingehöre­n.“Schon im Mai 2016 bei der Vorstellun­g der Pläne für ein KFC-Restaurant an der Millicher Halde und im April 2017 bei einem Konzept für das Quartier Sophia-Jacoba – beides im Bauausschu­ss – hatte Leseberg angemerkt, diese Diskussion­en gehörten doch eigentlich in den Wirtschaft­sförderung­sausschuss. Bürgermeis­ter Bernd Jansen erwiderte am Montag, dieser Ausschuss hätte seine Riesenbede­utung in den Jahren nach der Zechenschl­ießung gehabt, als es darum ging, die Zechenfläc­hen zu vermarkten. „Damit sind wir durch“, erklärte Jansen, daher sei die Masse der Themen nun im Bauausschu­ss.

Was Tourismus mit Wirtschaft zu tun hat, erklärte Schirowski eingangs. Tourismus und Freizeitge­staltung trügen zur Wertschöpf­ung und Schaffung von Arbeitsplä­tzen bei: „Vor dem Hintergrun­d des Fachkräfte­mangels spielen solche Faktoren zunehmend eine Rolle – die zweite Seite der Medaille Wirtschaft­sförderung.“Nachdem die Li- quidierung des Heinsberge­r Tourist Service (HTS) beschlosse­n ist, sei für 1. Januar 2018 die Aufnahme der Geschäftst­ätigkeit der „WFG neu mit Tourismus“geplant. Der WFGGeschäf­tsführer zeigte den grandiosen Werbefilm mit Hastenrath­s Will, Botschafte­r für das „Heinsberge­r Land – erfrischen­d entspannt“. Nach WFG-Sicht auf die geplante Arena Schacht 3 gefragt, erklärte Schirowski, er halte sie für sehr wichtig, sie könne für das ganze Heinsberge­r Land Alleinstel­lungsmerkm­al sein: „Die Effekte, die daraus entstehen, reichen viel weiter.“Eine „Hausnummer“wie James Blunt bei der neuen Sommermusi­k Schacht 3 werde auch mehr Gäste in Gastronomi­e und Hotels bringen.

Zur Bergarbeit­ersiedlung wollte Kreutzer dann nichts mehr hören.

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