Peter Millowitsch verabschiedet sich von seiner Bühne
KÖLN Gerüchte gab es schon länger, nun hat Volksschauspieler Peter Millowitsch verkündet, dass er Schluss macht. „Wenn man das Rentenalter erreicht hat, wird es langsam Zeit, darüber nachzudenken, wie man aufhören könnte“, sagt er im Foyer der „Volksbühne am Rudolfplatz“.
Leicht falle dem 68-Jährigen dieser Schritt nicht, sagt er. „Ich lebe und atme das Millowitsch-Theater, seit ich denken kann.“Sang- und klanglos wolle er deshalb nicht von der Bühne gehen. „Mit mir endet in Köln eine wunderbare Ära, die über sieben Generationen gedauert hat.“
Peter Millowitsch hat das Theater an der Aachener Straße 1998 von seinem Vater Willy übernommen. Willy Millowitsch starb 1999. Vor zwei Jahren wurde aus dem Millowitsch-Theater die Volksbühne am Rudolfplatz, Peter Millowitsch bespielte die Bühne mit seinem Ensemble immer sechs Monate im Jahr. Geschäftsführer Birger Steinbrück sagt: „Er ist unser Lieblings- mieter, und die Volksbühne war immer mit dem Millowitsch-Theater konnotiert.“Der Theaterbetrieb in der Volksbühne am Rudolfplatz läuft aber auch ohne Millowitsch weiter.
Millowitsch sagt: „Seit im vergangenen Jahr ein Partner, der einen Teil der finanziellen und organisatorischen Belastung getragen hat, von der Fahne gegangen ist, wird mir das alles einfach zu anstrengend.“Er meint damit den Ausstieg des WDR, der seine Stücke nicht mehr im Fernsehen überträgt. „Es war unmöglich, dafür einen Ersatz zu finden.“
Bis zum 25. März läuft noch das aktuelle Stück „Wer weiß, wofür et joot es?“, Millowitsch will dann in der Spielzeit 2018/2019 das Finale geben. „Zu meinem 70. Geburtstag will ich noch einmal ‘Der Etappenhase’ spielen“, sagt er. Mit dem Stück habe im Millowitsch-Theater alles angefangen, er selbst hat bis auf die Hauptrolle und die einzige Frauenrolle in dem Schwank im Laufe der Jahre schon sämtliche Rollen im Stück gespielt. Die Haupt- rolle des Anton Pannedeckel war immer Willy Millowitsch vorbehalten – nun wird Peter Millowitsch ihn geben. „Für mich schließt sich damit ein Kreis.“Das Stück „Der Etappenhase“von Karl Bunje wurde im Millowitsch-Theater erstmals 1936 aufgeführt und seitdem neun mal wiederaufgenommen. So ganz will Peter Millowitsch nicht abtauchen. „Man kann ja auch Regie führen“, sagt er. Der Schwank werde nicht von der Volksbühne verschwinden. „Und ganz ohne Theater wär’s ja auch eh ein bisschen fad.“