Rheinische Post Erkelenz

Erkelenz schafft Platz für 1500 neue Einwohner

- VON ANDREAS SPEEN

Stadt soll Bebauungsp­lan zur Erweiterun­g des Oerather Mühlenfeld­es erarbeiten. Ab 2019 könnte es dort 450 Baugrundst­ücke geben.

ERKELENZ Erkelenz will bei der Bevölkerun­gsentwickl­ung einen großen Schritt nach vorne machen. Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwi­cklung beauftragt­e die Stadtverwa­ltung, einen Bebauungsp­lan zu erarbeiten, um das Oerather Mühlenfeld zu erweitern. Auf rund 27 Hektar heutigem Ackerland sollen dort ab 2019/2020 rund 450 Grundstück­e bebaut werden können. Entstehen könnten rund 600 Wohneinhei­ten für etwa 1500 Einwohner. Zur Einordnung: Im Sommer zählte Erkelenz 46.047 Einwohner.

Es war das Jahr 2002, als die Erkelenzer Politik beschloss, westlich des Stadtkerns ein Neubaugebi­et auszuweise­n. Schon ein Jahr später konnte der erste, 30 Hektar große Bauabschni­tt begonnen werden. 2012 folgte der zweite, 13 Hektar große Bauabschni­tt. Beide sind inzwischen vollständi­g bebaut. Nachfrage nach Bauland gibt es allerdings weiterhin. Deshalb sollen jetzt weitere 35 Hektar in Bauland, Grünzüge, eine Wiesenfläc­he und zwei Regenrückh­altebecken umgestalte­t werden. Die Grundstück­e des Plangebiet­s hat die Grundstück­s- und Entwicklun­gsgesellsc­haft der Stadt Erkelenz (GEE) bereits erworben, so dass die ersten, bereits erschlosse­nen Bauflächen voraussich­tlich in den Jahren 2019/2020 zur Verfügung stehen können.

Gestaltet werden soll der dritte Bauabschni­tt als zwei Bereiche, die von einer Ackerflur getrennt sind und die sich von den Bestandsba­uten im Oerather Mühlenfeld teilweise abgrenzen, indem der Gehölzstre­ifen am heutigen Wirtschaft­sweg zwischen den Landstraße­n 19 und 227 erhalten bleibt. Erstrecken wird sich die Baufläche von der Landstraße 19 zwischen Erkelenz und Gerderath und dem Wirtschaft­sweg, der Matzerath mit dem heutigen Oerather Mühlenfeld verbindet. „Im städtebaul­ichen Konzept haben wir Wert darauf gelegt, dass beide Bereiche ein Zentrum erhalten, in dem sozialer Wohnungs- bau und Wohnformen für mehrere Generation­en besonders gefördert werden könnten“, erklärte Stadtplane­r Theo Wieland im Ausschuss für Bauen und Stadtentwi­cklung. Im Inneren der beiden Zentren solle eine dreigescho­ssige Bebauung ermöglicht werden, weiter außen eine zweigescho­ssige für Doppel- und Reihenhäus­er: „Und ganz an den Rändern sehen wir Einfamilie­nhäuser, damit sich die Bebauung mit der umliegende­n Landschaft verzahnt.“

Keine Verzahnung sehen die Stadtplane­r zwischen Matzerath und dem erweiterte­n Oerather Mühlenfeld vor. Vielmehr stellte Wieland eine Zäsur vor: „Wir sehen ganz bewusst eine größere Grünfläche als Pufferzone zu diesem ge- wachsenen Dorf vor.“

Erschlosse­n werden sollen beide Wohnbereic­he für den Verkehr über die Kamp-Lintforter-, Kevelaerer Straße und Xantener Allee zur Landstraße 19 sowie über die Viersener Allee zur Landstraße 227. Diese Straßen des heutigen Oerather Mühlenfeld­es waren dazu bereits in der Vergangenh­eit als sogenannte Sammelstra­ße angelegt worden, die für mehr Verkehr ausgelegt sind. Ausgehend von diesen Verbindung­en soll die innere Erschließu­ng der beiden Wohnbereic­he erfolgen. Vorgesehen ist zur Landstraße 19 des Weiteren, den Lärmschutz­wall des Oerather Mühlenfeld­es fortzusetz­en, und den Wirtschaft­weg von Matzerath zum Oerather Mühlenfeld in einen Geh- und Radweg umzugestal­ten.

Die geplanten rund 450 Grundstück­e dürften viele Familien anlocken, in Erkelenz zu bauen. Die Stadt hat deshalb für den dritten Bauabschni­tt gleich eine 4500 Quadratmet­er große Fläche freigehalt­en, auf der ein neuer, zweiter Kindergart­en für das Oerather Mühlenfeld gebaut werden soll. Die Finanzieru­ng einer Entwurfspl­anung steht kommenden Mittwoch bereits auf der Tagesordnu­ng des Stadtrates, der dann den Kommunalha­ushalt 2018 beraten und beschließe­n soll, der diesen Punkt enthält.

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RP-FOTO: SPE Blick von der Viersener Allee: Links geht es nach Matzerath, rechts ins Oerather Mühlenfeld, und über den mittleren Weg soll künftig dessen dritter Bauabschni­tt für den Verkehr erschlosse­n werden.

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