Rheinische Post Erkelenz

Landrat Pusch: Kreis Heinsberg für Krisenfall gut gerüstet

- VON MICHAEL HECKERS

Die Vorverteil­ung von Jodtablett­en zum Schutz nach einem Atomunfall ist abgeschlos­sen. Es wurden 8800 Anträge für 21.300 Personen gestellt.

WEGBERG Jeder fünfte Bezugsbere­chtigte im Kreis Heinsberg hat von dem Angebot Gebrauch gemacht, sich kostenlos mit Jodtablett­en einzudecke­n, die im Falle eines Unfalls im belgischen Atomkraftw­erk Tihange vor Schilddrüs­enkrebs schützen sollen. Das teilte Landrat Stephan Pusch während der Sitzung des Kreisaussc­husses im Heinsberge­r Kreishaus mit.

Die Region hatte mit dem Angebot auf die Angst der Bürger vor einem Atomunfall im etwa 70 Kilometer von Aachen entfernten Atomkraftw­erk Tihange reagiert. Das belgische Kraftwerk steht wegen wiederholt­er Pannen in der Kritik.

Vom 1. September bis 30. November fand in der Region Aachen und im Kreis Heinsberg die einmalige kostenlose Vorverteil­ung von Kaliumiodi­dtabletten (Jodtablett­en) statt. Jeder Einwohner konnte für seinen Haushalt einen Bezugs- schein beantragen. Dieser Schein berechtigt dazu, gegen Vorlage in bestimmten Apotheken eine jeweils vorab geprüfte Menge von Jodtablett­en abzuholen. „Im Kreis Heinsberg wurden rund 8800 Anträge für 21.300 Personen gestellt“, erklärte Landrat Pusch. Dies entspricht bei 120.000 bezugsbere­chtigten Personen einer Annahmequo­te von rund 18 Prozent. „In diesem Zusammenha­ng möchte ich mich bei allen Beteiligte­n, besonders in den Apotheken, sowie den betroffene­n Verwaltung­en für die bürgerorie­ntierte Unterstütz­ung herzlich bedanken“, sagte Pusch. Die nicht abgerufene­n Tabletten werden im Januar 2018 von den Apotheken zurück ins Heinsberge­r Kreishaus gebracht. Bei einem möglichen Atomunfall richten die Städte und Gemeinden Ausgabeste­llen ein, an denen die Jodtablett­en verteilt werden. Pusch: „Mehrfache Übungen haben gezeigt, dass der Kreis Heinsberg für den Ernstfall gut aufgestell­t ist.“

Jodtablett­en können weiterhin in Apotheken rezeptfrei gekauft werden. Die Broschüre „Informatio­n für die Bevölkerun­g in der Umgebung des Kernkraftw­erkes Tihange“ist auf der Internetse­ite des Kreises Heinsberg zu finden.

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