Scheune brennt – war es Brandstiftung?
In Katzem ist in der Nacht zum Donnerstag eine Scheune ausgebrannt. Die Polizei untersucht, ob Zusammenhänge zu brennenden Mülltonnen im Ort in den beiden Nächten zuvor bestehen. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden.
ERKELENZ In Katzem ist in der Nacht zu gestern eine Scheune niedergebrannt. Gegen 3.15 Uhr hatte ein Anwohner das Feuer entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Diese rückte mit mehr als 90 Kräften aus, die das Niederbrennen der Scheune an der Kückhovener Straße nicht verhindern, jedoch einen benachbarten Pferdestall schützen konnte.
Die Polizei geht von Brandstiftung aus, erklärte deren Pressesprecherin Angela Jansen gegenüber unserer Redaktion. „Ermittelt wird von uns außerdem, ob es Zusammenhänge zu zwei Mülltonnen gibt, die in der Nacht zum Mittwoch brannten, und zu weiteren drei Tonnen, die in der Nacht zum Dienstag in Katzem brannten“, sagte Jansen weiter. Die Tatorte hatten an der Kückhovener Straße und an der Straße Vorstadt gelegen. Beide Male hatte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Erkelenz die Brände unter Kontrolle bringen können.
Als die Feuerwehr in der Nacht zu gestern ausrückte, waren es nicht einzelne Mülltonnen, die brannten, sondern eine ganze Scheune. Helmut van der Beek, der Leiter der Erkelenzer Feuerwehr, berichtete von dem, was die ersten Einsatzkräfte vor Ort sahen: „Wir konnten das Feuer schon von Weitem sehen, und die Funkmeldungen der ersten Einsatzkräfte am Ort veranlassten mich dazu, sofort die Anzahl der Kräfte zu erhöhen. Als wir ankamen, brannte die Scheune in voller Ausdehnung, und das Dach war teilweise schon eingestürzt.“
Die in Stahlbauweise errichtete Scheune mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach hatte nach Angaben von Helmut van der Beek dazu gedient, große Strohballen und Landmaschinen zu lagern. „Die in der benachbarten Stallung untergebrachten Pferde hatte der Eigentümer bereits herausgeholt und in Sicherheit gebracht, als unsere Kräfte eintrafen“, schilderte der Feuerwehrleiter gegenüber unserer Redaktion. Tiere oder Menschen seien deshalb glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen.
Nach ersten Erkundungen entschied die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Erkelenz, die Scheune kontrolliert niederbrennen zu lassen, und die Pferdestallung zu schützen, indem diese durch Wasser abgeschirmt wird. Außerdem wurden Kräfte dazu eingesetzt, um den Funkenflug zu überwachen, der Nachbargebäude möglicherweise hätte treffen können. Das trat laut Helmut van der Beek jedoch nicht ein. Zudem wies der Leiter der Feuerwehr darauf hin, dass von der Scheuneneindeckung keine Gefahr für die Bevölkerung ausgegangen sei: „Es handelte sich um Eternit, das kein Asbest enthielt.“
Über den gesamten Donnerstag hielten jeweils zehn Kräfte der Erkelenzer Feuerwehr Brandwache in Katzem, die auch in der Nacht zu heute aufrechterhalten wurde. „In der Spitze hatten wir 94 Einsatzkräfte und zusätzlich die Drehleiter aus Hückelhoven als zweite Drehleiter vor Ort, die aber nicht eingesetzt wurde. Die Einheiten aus Erkelenz und Gerderath übernahmen des- halb in der Nacht zum Donnerstag den Grundschutz für Erkelenz, falls es zu einem zweiten Einsatz gekommen wäre“, erklärte van der Beek und ergänzte: „Bis Freitag wird aufgrund der laufenden Brandwachen jedes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr aus Erkelenz einmal in Katzem eingesetzt worden sein.“
Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben, die mit den Bränden in Katzem in Zusammenhang stehen, sollen sich beim Kriminalkommissariat der Polizei in Erkelenz unter der Telefonnummer 02452 9200 melden.