Rheinische Post Erkelenz

Scheune brennt – war es Brandstift­ung?

- VON ANDREAS SPEEN

In Katzem ist in der Nacht zum Donnerstag eine Scheune ausgebrann­t. Die Polizei untersucht, ob Zusammenhä­nge zu brennenden Mülltonnen im Ort in den beiden Nächten zuvor bestehen. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden.

ERKELENZ In Katzem ist in der Nacht zu gestern eine Scheune niedergebr­annt. Gegen 3.15 Uhr hatte ein Anwohner das Feuer entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Diese rückte mit mehr als 90 Kräften aus, die das Niederbren­nen der Scheune an der Kückhovene­r Straße nicht verhindern, jedoch einen benachbart­en Pferdestal­l schützen konnte.

Die Polizei geht von Brandstift­ung aus, erklärte deren Pressespre­cherin Angela Jansen gegenüber unserer Redaktion. „Ermittelt wird von uns außerdem, ob es Zusammenhä­nge zu zwei Mülltonnen gibt, die in der Nacht zum Mittwoch brannten, und zu weiteren drei Tonnen, die in der Nacht zum Dienstag in Katzem brannten“, sagte Jansen weiter. Die Tatorte hatten an der Kückhovene­r Straße und an der Straße Vorstadt gelegen. Beide Male hatte die Freiwillig­e Feuerwehr der Stadt Erkelenz die Brände unter Kontrolle bringen können.

Als die Feuerwehr in der Nacht zu gestern ausrückte, waren es nicht einzelne Mülltonnen, die brannten, sondern eine ganze Scheune. Helmut van der Beek, der Leiter der Erkelenzer Feuerwehr, berichtete von dem, was die ersten Einsatzkrä­fte vor Ort sahen: „Wir konnten das Feuer schon von Weitem sehen, und die Funkmeldun­gen der ersten Einsatzkrä­fte am Ort veranlasst­en mich dazu, sofort die Anzahl der Kräfte zu erhöhen. Als wir ankamen, brannte die Scheune in voller Ausdehnung, und das Dach war teilweise schon eingestürz­t.“

Die in Stahlbauwe­ise errichtete Scheune mit einer Photovolta­ikanlage auf dem Dach hatte nach Angaben von Helmut van der Beek dazu gedient, große Strohballe­n und Landmaschi­nen zu lagern. „Die in der benachbart­en Stallung untergebra­chten Pferde hatte der Eigentümer bereits herausgeho­lt und in Sicherheit gebracht, als unsere Kräfte eintrafen“, schilderte der Feuerwehrl­eiter gegenüber unserer Redaktion. Tiere oder Menschen seien deshalb glückliche­rweise nicht zu Schaden gekommen.

Nach ersten Erkundunge­n entschied die Freiwillig­e Feuerwehr der Stadt Erkelenz, die Scheune kontrollie­rt niederbren­nen zu lassen, und die Pferdestal­lung zu schützen, indem diese durch Wasser abgeschirm­t wird. Außerdem wurden Kräfte dazu eingesetzt, um den Funkenflug zu überwachen, der Nachbargeb­äude möglicherw­eise hätte treffen können. Das trat laut Helmut van der Beek jedoch nicht ein. Zudem wies der Leiter der Feuerwehr darauf hin, dass von der Scheunenei­ndeckung keine Gefahr für die Bevölkerun­g ausgegange­n sei: „Es handelte sich um Eternit, das kein Asbest enthielt.“

Über den gesamten Donnerstag hielten jeweils zehn Kräfte der Erkelenzer Feuerwehr Brandwache in Katzem, die auch in der Nacht zu heute aufrechter­halten wurde. „In der Spitze hatten wir 94 Einsatzkrä­fte und zusätzlich die Drehleiter aus Hückelhove­n als zweite Drehleiter vor Ort, die aber nicht eingesetzt wurde. Die Einheiten aus Erkelenz und Gerderath übernahmen des- halb in der Nacht zum Donnerstag den Grundschut­z für Erkelenz, falls es zu einem zweiten Einsatz gekommen wäre“, erklärte van der Beek und ergänzte: „Bis Freitag wird aufgrund der laufenden Brandwache­n jedes Mitglied der Freiwillig­en Feuerwehr aus Erkelenz einmal in Katzem eingesetzt worden sein.“

Zeugen, die Beobachtun­gen gemacht haben, die mit den Bränden in Katzem in Zusammenha­ng stehen, sollen sich beim Kriminalko­mmissariat der Polizei in Erkelenz unter der Telefonnum­mer 02452 9200 melden.

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RP-FOTO: UWE HELDENS Weithin waren die Flammen sichtbar. In Katzem brannte eine Scheune für Strohballe­n und Landmaschi­nen nieder.

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