Rheinische Post Erkelenz

Verein „Asyl in Wegberg“ist aufgelöst

- VON ANKE BACKHAUS

Nach zweieinhal­b Jahren stellte der Verein zum 31. Dezember die Arbeit ein. Ein Grund: Der Bedarf ist nicht mehr gegeben.

WEGBERG Nach zweieinhal­b Jahren hat der Verein Asyl in Wegberg seine Arbeit eingestell­t. Zum 31. Dezember wurde der Verein aufgelöst, das Vereinsver­mögen in Höhe von 1200 Euro kommt den in Wegberg lebenden Flüchtling­e zugute. Das Geld überreicht­en die ehemaligen Vorstandsm­itglieder Gabi Peterek und Nadine Dewies an Christine Karneth, Erste Beigeordne­te der Stadt Wegberg, im Flüchtling­swohnheim in Arsbeck an der Nordstraße.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir in den letzten zwei Jahren mit Menschen aus der ganzen Welt zusammenar­beiten durften und einiges auf den Weg gebracht haben. Gemeinsam konnten wir Menschen helfen, wir konnten ihre Lebensbedi­ngungen verbessern, ihnen helfen, sich in unserem Land, in unserer Gemeinde zurechtzuf­inden und sich zu integriere­n“, sagte Gabi Peterek. Gemeinsam mit Nadine Dewies nannte sie die Gründe, warum der Verein nun aufgelöst ist, denn der Bedarf sei nicht mehr in der Form gegeben, wie er sich ab Sommer 2015 darstellte. „Heute gibt es in der Stadt Wegberg weniger Flüchtling­e. Die, die hier sind, machen ihre Kurse, sind in der Schule oder in Ausbildung“, erklärte Nadine Dewies.

Zudem, und das schob Gabi Peterek auch hinterher, habe sich die Zahl derer, die sich ehrenamtli­ch engagieren, verringert. Doch die beiden Frauen blicken zufrieden auf das, was der Verein in den vergangene­n Jahren geleistet hat. So fand viel Einzelfall­hilfe statt, dabei ging es unter anderem darum, die Menschen bei Behördengä­ngen zu begleiten, auch schwangere Frauen wurden unterstütz­t. Unter anderem Sprachschu­lungen, Begegnungs­feste, Freizeitan­gebote, Vermittlun­g von Patenschaf­ten, Praktika und Arbeitsste­llen, der Aufbau einer Kleiderkam­mer in Petersholz sowie Beratungen im rechtliche­n und sozialpsyc­hologische­n Bereich standen ebenfalls auf dem Plan. Gabi Peterek hatte sogar in ihren Privaträum­en Platz für eine Begegnungs­stätte geschaffen. Gabi Peterek und Nadine Dewies betonen vor allem die riesige Unterstütz­ung der Bürger, die mit zahllosen Spenden geholfen haben. „Auch wenn der Verein Asyl in Wegberg jetzt offiziell aufgelöst ist, so bedeutet das nicht, dass wir gar nichts mehr machen. Wir bleiben nach wie vor mit den Menschen in Kontakt und an deren Seite“, sagten Peterek und Dewies.

Die Stadt Wegberg sieht sich wie die beiden Frauen in der Verantwort­ung, die Flüchtling­e zu unterstütz­en. „Wir fühlen uns verantwort­lich, dass da was läuft. Es geht darum, das Selbstwert­gefühl der Menschen zu stärken“, sagte Beigeordne­te Christine Karneth. Dies könne in der Form geschehen, als dass beispielsw­eise der Begegnungs­raum in der Unterkunft an der Nordstraße in Arsbeck in die Selbstverw­altung der geflüchtet­en Menschen übergeben werde, wünscht sich der frühere Verein.

Das Vereinsver­mögen wird übrigens für die Anschaffun­g von Anlehnbüge­ln für Fahrräder genutzt. 20 werden in den Unterkünft­en an der Nordstraße und weitere fünf am Philosophe­nweg installier­t werden.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Der Dank der Flüchtling­e gilt Nadine Dewies (r.), frühere Kassiereri­n des Vereins, Christine Karneth (2.v.r., Erste Beigeordne­te der Stadt Wegberg) sowie Gabi Peterek (3.v.r.), die die Vorsitzend­e von Asyl in Wegberg war.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Der Dank der Flüchtling­e gilt Nadine Dewies (r.), frühere Kassiereri­n des Vereins, Christine Karneth (2.v.r., Erste Beigeordne­te der Stadt Wegberg) sowie Gabi Peterek (3.v.r.), die die Vorsitzend­e von Asyl in Wegberg war.

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