Rheinische Post Erkelenz

Das Zwischenme­nschliche bewahren

- VON ANDREAS SPEEN

Eine zunehmende Aggressivi­tät gegenüber städtische­n Mitarbeite­rn bereiten dem Erkelenzer Bürgermeis­ter Sorgen. Positiv stellte Peter Jansen beim Neujahrsem­pfang fest, wie viel ehrenamtli­ches Engagement vorhanden ist.

ERKELENZ Neben zahlreiche­n Kennzahlen zum Stadthaush­alt und zur Stadtentwi­cklung, zu Arbeitsmar­kt, Wirtschaft und Infrastruk­tur stellte Peter Jansen, Bürgermeis­ter von Erkelenz, das Zwischenme­nschliche in den Mittelpunk­t seiner Rede zum Neujahrsem­pfang der Stadt – er äußerte darin Dankbarkei­t gegenüber jenen Erkelenzer­n, die sich in ihrer Freizeit und im Ehrenamt für die Gemeinscha­ft engagieren, er äußerte aber auch seine Sorge, dass Zwischenme­nschliches verloren zu gehen drohe.

„Leider gehört es zur Realität, dass unsere Gesellscha­ft immer mehr zur Aggressivi­tät gegen andere neigt und Regeln immer mehr missachtet werden“, sagte Jansen und machte dies an drei Beispielen fest: „Innerhalb der letzten Wochen wurden zwei Politessen bewusst von erwischten Autofahrer­n angefahren – das darf nicht wahrsein. Und 2017 gab es auch noch einen Angriff auf einen Mitarbeite­r aus dem Sozial- und Jugendamt.“Er frage sich, was in diesem Land los sei.

Umso wichtiger wog für den Erkelenzer Bürgermeis­ter, was viele Menschen aus seiner Stadt für ihre Stadt leisten: „Stolz können wir darauf sein, dass sich viele Menschen engagieren und eine gute Zukunft, trotz aller Herausford­erungen, aktiv mitgestalt­en wollen.“Viele leisteten zum Beispiel Herausrage­ndes in der Betreuung von Asylsuchen­den: „Sie schaffen damit viel an Integratio­n und positiver Entwicklun­g.“Dankbar sei er auch, „dass viele Vereine, Dorf- und Vereinsgem­einschafte­n Verantwort­ung übernehmen und sich mit Eigenleist­ungen einbringen“. Dank gelte außerdem der Wirtschaft, die „gute sozialvers­icherungsp­flichtige und damit steuerzahl­ende Arbeitsplä­tze schafft“, was für die Bürger gut sei und der Stadt finanziell­e Spielräume öffne.

Wozu Erkelenz diese Spielräume nutzen möchte, war das zweite große Thema von Peter Jansen, der auf anstehende Investitio­nen einging und deren Notwendigk­eit anhand von Zahlen zur demografis­chen Entwicklun­g erklärte: „Ab dem Jahr 2022 beginnt, dass die bevölkerun­gsstärkste Gruppe, die Babyboomer, von der Arbeits- in die Rentenphas­e wechselt – oder hart ausgedrück­t, mehr aus dem System nimmt und weniger Steuern einzahlt, wodurch die Einnahmen des Staates und die Verteilmaß­e an die Kommunen kleiner wird.“Entspannun­g werde es erst weitere zehn Jahre später geben, deshalb gelte: „Die

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