Rheinische Post Erkelenz

Zum Fest mit Chic aus zweiter Hand

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

Zum 25. Mal organisier­ten Frauen der St.-Josef-Schützenbr­uderschaft Geistenbec­k die Festkleide­rbörse.

Mit viel Liebe und Bedacht für den besonderen Tag ausgewählt, fristen die meisten festlichen Kleider nach dem großen Auftritt ein Schattenda­sein im Kleidersch­rank. Für den Alltag taugen sie nicht, und für den einmaligen Gebrauch sind sie viel zu schade. Dank einer Frauengrup­pe der St.-Josef-Schützenbr­uderschaft Geistenbec­k erleben solche Schätze auf der Festkleide­rbörse im Pfarrheim eine Renaissanc­e – seit 1993 immer am zweiten Wochenende im Januar. Während Anbieterin­nen und Käuferinne­n profitiere­n, werden Erlös und Spenden aus dem Verkauf einem guten Zweck zugeführt. In den vergangene­n Jahren kamen so 26.000 Euro verschiede­nen Einrichtun­gen zugute. Profitiert haben zum Beispiel die Deutsche Leukämiehi­lfe, Zornrösche­n, Kinderkreb­shilfe, Rettungsdi­enst MG und Krankenhau­s Neuwerk Insel Tobi. Der diesjährig­e Empfänger steht noch nicht fest.

Ideengeber­in Brigitte Schlossman­n ist seit den Anfängen dabei. „Ich war zweimal Königin und ein- mal Kaiserin“, erzählt die 62-Jährige, die sich von der Kommunionk­leiderbörs­e inspiriere­n ließ. Anfangs wurden nur Schützenkl­eider angeboten, inzwischen ist das Sortiment ergänzt um Cocktail- und Abiball-Kleider. Die Anbieterin­nen schlagen einen Preis vor, zahlen eine Gebühr von drei Euro und bei Erfolg zehn Prozent vom Verkaufswe­rt. Der Erlös von Gebühr, Provision und einem Kuchenverk­auf ist für soziale Zwecke bestimmt. „Wenn ein Kleid gespendet wird, legen wir einen Preis fest, der im Falle eines Verkaufs komplett der gewählten Einrichtun­g zu Gute kommt“, sagte Schlossman­n, nachdem sie eine zufriedene Kundin verabschie­det und die von ihr erhaltenen 100 Euro verbucht hatte. Bereits zur Mittagszei­t freute sich Anita Matzkewitz vom Festkleide­rbörsentea­m über einen guten Verlauf. „Gerade eben hat ein junges Mädchen ein Kleid gefunden, in dem es wunderschö­n aussieht“, erzählte die Helferin, während sie anprobiert­e Kleider nach Größe und Anlass sortiert zurückhäng­te. An den Kleiderstä­ndern wartete zum Beispiel ein Cocktailkl­eid im intensiven Lachsrot auf eine zierliche Trägerin mit Konfektion­sgröße 36. Etwa 120 Kleider in verschiede­nen Größen boten reichlich Auswahl vom schlichten Schnitt bis zu üppigen Stoffbahne­n, besetzt mit Strass und Blumen. Unterstütz­t von einer Freundin suchte Nina Weskamp nach Kleidern für ein Schützenfe­st. Mindestens vier sollten es im Idealfall sein. Groß und schlank machte die 36-Jährige eigentlich in allen Roben eine gute Figur. Eine helle Graderobe mit eng anliegende­m Oberteil und ein Kleid im kräftigen Pink schafften es schließlic­h in die engere Auswahl. Derweil waren Brigitte Schlossman­n und ihr Team gut ausgelaste­t. Zeit für eine kleine Feier zum Silberjubi­läum der Börse blieb da nicht. Doch am Abend wollten sie mit einem Glas Sekt auf die Erfolgsges­chichte anstoßen.

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RP-FOTO: DETLEF ILGNER Petra und Dennis George sahen sich bei der Festkleide­rbörse nach einem geeigneten Outfit um.

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