Rheinische Post Erkelenz

Rentenbesc­hlüsse kosten Milliarden

- VON KRISTINA DUNZ UND EVA QUADBECK

Union und SPD einigen sich in der Sozial- und in der Außenpolit­ik.

BERLIN Union und SPD haben sich auf ein milliarden­schweres RentenPake­t geeinigt. Wie die Beschlüsse langfristi­g finanziert werden sollen, ist offen. Grundsätzl­ich soll das Rentennive­au bis 2025 auf dem heutigen Stand von 48 Prozent erhalten bleiben. Die Beiträge für Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er sollen bis dahin 20 Prozent nicht übersteige­n. Eine Rentenkomm­ission soll weitere Pläne vorlegen, wie die Stabilität und Finanzierb­arkeit des Systems bis 2045 erhalten bleiben kann.

Herzstück der Einigung ist eine neue Grundrente für Geringverd­iener, Eltern und pflegende Angehörige, die trotz 35 Beitragsja­hren bei ih- rer Rente nicht über Sozialhilf­e-Niveau hinauskomm­en. Auch wer wegen Krankheit aus dem Job ausscheide­t, soll künftig als Erwerbsmin­derungsren­tner besser dastehen. Verbesseru­ngen gibt es auch für Frauen, die drei und mehr Kinder vor 1992 geboren haben. Sie sollen für alle Kinder ein drittes Erziehungs­jahr angerechne­t bekommen. Aktuell macht das bei der Rente 31,03 Euro pro Kind und Monat aus.

Auch in der Außenpolit­ik gelang eine Einigung. Union und SPD streben eine Entspannun­g des Verhältnis­ses zu Russland an. „Ziel unserer Politik gegenüber Russland bleibt eine Rückkehr zu auf gegenseiti­gem Vertrauen und friedliche­m Interessen­ausgleich basierende­n Beziehunge­n, die wieder eine enge Part- nerschaft ermöglicht“, heißt es in einem Entwurf der entspreche­nden Arbeitsgru­ppe, der unserer Redaktion vorliegt. Außerdem sollen „neue Initiative­n“für Rüstungsko­ntrolle und Abrüstung ergriffen werden.

Dass eine große Koalition zustande kommt bleibt trotzdem ungewiss. Groko-Gegner und Juso-Chef Kevin Kühnert sagte, er sei optimistis­ch, dass die Mehrheit der SPD-Mitglieder bei der Abstimmung über den Koalitions­vertrag Nein sagen werde, „weil selbst das Führungspe­rsonal das Rennen für offen hält“. Auch die SPD-Umfragewer­te könnten Zweifel säen. Im ARD-„Deutschlan­dtrend“fiel die Partei auf 18 Prozent, dem schlechtes­ten in dieser Umfrage jemals gemessenen Wert.

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