Rheinische Post Erkelenz

RONNY ROGAWSKA „Wir müssen alles oder nichts spielen“

- GEORG AMEND FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Der Trainer des TV Korschenbr­oich spricht über den Abstiegska­mpf in der Dritten Handball-Liga und das Kellerduel­l in Aurich.

Mit dem 32:26-Heimsieg am Samstag über die SG Menden Sauerland hat der TV Korschenbr­oich zwar keinen Sprung in der Tabelle der Dritten Handball-Liga gemacht, aber er hat den Rückstand auf den ersten Nichtabsti­egsplatz auf vier Zähler verkürzt. Auf diesem Rang 13 steht mit elf Punkten die HSG Handball Lemgo, die punktgleic­h ist mit dem Tabellen-14., dem OHV Aurich. Und bei dem treten die Korschenbr­oicher am Sonntag (17 Uhr) an. Bei einem Sieg verkürzen sie den Rückstand auf zwei Zähler. TVKTrainer Ronny Rogawska spricht über die Chancen und die weiteste Auswärtsfa­hrt der Saison. Nach dem Sieg über Menden haben Sie gesagt: „Der TVK lebt wieder.“Es war also recht emotional. Wie ist es mit ein paar Tagen Abstand? ROGAWSKA Es war ungemein wichtig, wieder zu punkten und den zweiten Heimsieg zu holen. Was aber vor allem schön war und was mich freut, ist, dass in vielen Berei- chen jetzt das in die Jungs reinkommt, an dem wir so lange arbeiten. Man konnte in dem Spiel sehen, dass sie es jetzt umsetzen können. Jetzt kommt aber das nächste entscheide­nde Spiel in Aurich. Es ist gut, dass wir uns davor zwei Punkte und Selbstvert­rauen geholt haben. Mit einem Sieg kämen Sie auf zwei Punkte an den Gegner heran . . . ROGAWSKA Es wäre schön, wenn es so käme. Wir fahren dahin und werden alles reinschmei­ßen, und wenn wir da was holen, haben wir uns wie- der reingekämp­ft. Darum leben wir wieder. Das ist das, woran wir die ganze Zeit arbeiten: das Unmögliche noch zu schaffen. Ich habe es letzte Woche schon gesagt: Solange es theoretisc­h möglich ist, den Klassenerh­alt zu schaffen, werden wir alles versuchen, das hinzukrieg­en. Das ist meine Aufgabe. Es ist aber auch klar: Wenn wir in Aurich verlieren, wird es brutal schwer. Beim 30:27 gegen Habenhause­n und dem 32:26 gegen Menden hat Ihr Team dem Druck standgehal­ten. Macht das Hoffnung für Aurich? ROGAWSKA Es ist richtig und gut, dass die Mannschaft da mit dem Druck klargekomm­en ist. Vor allem gegen Menden war es sehr wichtig, dass wir dieses Spiel dominiert haben, auch wenn es am Ende noch deutlicher hätte sein können. Die Kellerduel­le mit Habenhause­n und Menden hat Ihr Team zu Hause gewonnen, nachdem es zuvor in dieser Saison nur auswärts Punkte gab. Wäre da jetzt nicht ein Heimspiel gegen Aurich super? ROGAWSKA Klar wäre es das. Aber das hatten wir ja in der Hinrunde schon. Deswegen fahren wir jetzt nach Aurich. Wie geht der eher klamme TVK die weiteste Auswärtsfa­hrt an? ROGAWSKA Wir fahren mit dem Bus. Aber nicht mit dem Linienbus, oder? ROGAWSKA Nein, nach meinen Informatio­nen ist das ein vernünftig­er Bus. Ich muss ihn auch nicht selber fahren. Das klingt doch gut. Was erwartet Sie sportlich in Ostfriesla­nd? ROGAWSKA Nach dem 26:24-Sieg bei uns hat Aurich noch gegen Longerich gewonnen, dann aber lange Zeit gar nichts mehr geholt, weil es ein riesiges Verletzung­spech hatte. Neulich musste ihr zweiter Torhüter als siebter oder achter Feldspiele­r einspringe­n. Aurich konnte lange nicht mit der kompletten Mann- schaft spielen, aber jetzt kehrt der ein oder andere zurück und sie haben auch das Duell gegen Lemgo mit einem Tor zu Hause gewonnen. Was sie immer haben, sind große, kompakte Jungs in ihrer 6:0-Abwehr, aus der sie auch schnell ins Tempo kommen. Vorne haben sie einen strukturie­rten Angriff mit guten Jungs im Rückraum, die Gardemaß haben. Das wird schwer, aber wir sind nicht chancenlos auf einen Sieg. Was macht Sie zuversicht­lich? ROGAWSKA Wir haben in den letzten beiden Heimspiele­n gut agiert und in der Abwehr unsere Zentrale gut zu gekriegt. Dazu hatte Max Jäger im Tor zweimal einen Sahnetag. Das hängt auch damit zusammen, wenn die Abwehr gut steht. Das ist auch das Erste, was wir hinkriegen müssen in Aurich. Und dann müssen wir alles reinwerfen, unseren ganzen Mut und alles oder nichts spielen. Allerdings gab es zwischen den beiden Heimspiele­n eine 29:36-Nieder- lage beim Kellerkind Volmetal. Es fehlt Konstanz. Ist sie jetzt da? ROGAWSKA Das kann ich ehrlich nicht sagen. Ich werde aber die ganze Woche zielstrebi­g dafür arbeiten, dass sie da ist. Klar hatten wir auch in Volmetal die Hoffnung auf Punkte, haben uns da aber früh einschücht­ern lassen von der Härte des Gegners. Das sind Sachen, die jetzt nicht mehr passieren dürfen und auf die ich diese Woche zurückgrei­fe, damit jeder weiß: Wir haben Chancen, auswärts zu punkten, aber wir dürfen nicht so auftreten wie in Volmetal. Wir müssen alles in die Waagschale werfen und ein ganz anderes Gesicht zeigen als da. Am Ende der Saison gehen Sie zum Liga-Konkurrent­en HSG Krefeld. Der TVK steht dann wo? ROGAWSKA Wenn es nach mir ginge, übergebe ich den TVK wieder da, wo ich ihn übernommen habe: in der Dritten Liga.

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FOTO: JÄGER Ronny Rogawska will den TVK noch retten.

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