Schädelbruch bei Sandhäuser Profi
Ein Kopfballduell hat böse Folgen. Fortunas André Hoffmann kritisiert den Sanitätsdienst.
DÜSSELDORF Die zweite Hälfte im Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Fortuna Düsseldorf und dem SV Sandhausen (1:0) hat gerade begonnen, als Genki Haraguchi und Philipp Klingmann zum Kopfballduell hochsteigen. Beide richten ihre Augen nur auf den Ball, dann rasseln sie heftig mit den Köpfen aneinander. Die Spieler bleiben am Boden liegen, die medizinischen Abteilungen beider Teams eilen aufs Feld. Während sich Fortune Haraguchi in sitzender Position behandeln lassen kann, wird schnell klar, dass es Klingmann deutlich schlimmer erwischt hat. „Das sah überhaupt nicht gut aus. Ich war in unmittelbarer Nähe. Das gab ein ganz übles Geräusch“, sagte der Düsseldorfer André Hoffmann. Die Diagnose am Folgetag bestätigte seine Befürchtungen: Der 29-Jährige erlitt einen Schädelbruch. Haraguchi kam mit einer Gehirnerschütterung vergleichsweise glimpflich davon, muss aber bis auf Weiteres mit dem Training aussetzen.
Hoffmann war es auch, der zusammen mit weiteren Mitspielern kurz nach dem Zusammenstoß wild gestikulierend den Sanitätsdienst samt Trage herbeirief. Die Frauen und Männer mit den roten Jacken vom Malteser Hilfsdienst brauchten aber ein paar Sekunden länger, ehe sie sich von ihrer Position vor der Haupttribüne zur Unfallstelle vor der Gegengeraden aufmachten. Das Zögern passte Hoffmann so gar nicht.
Der Abwehrspieler nahm sich die Sanitäter mit einer deutlichen Ansprache noch auf dem Platz zur Brust. „Das hat mir einfach zu lange gedauert. Ob da jetzt einer von uns oder Sandhausen liegt, ist egal“, erklärte Hoffmann. „Wenn es so knallt, müssen die Sanitäter schon mal auf der Hut sein. Die saßen da aber ganz gemütlich. Ich hatte das Gefühl, die hatten noch eine Bratwurst in der Hand und essen die erst mal auf. Da musste ich mal ein deutliches Wörtchen mit ihnen reden, weil es da um die Gesundheit des Spielers geht.“
Klingmann wurde noch während der Partie ins Krankenhaus gebracht. Da gingen die Verantwortlichen des SV Sandhausen noch von einer schweren Gehirnerschütterung aus. Tags darauf wurde bei Klingmann allerdings der Schädelbruch diagnostiziert. „Philipp wird zu weiteren Untersuchungen die nächsten Tage noch in der Düsseldorfer Uniklinik bleiben“, sagte SVS-Geschäftsführer Otmar Schork. „Verein und Mannschaft sind mit ihren Gedanken bei ihm und wünschen ihm baldige Genesung, die natürlich absolut im Vordergrund steht.“