Förderung für die Kleinsten
Gut aus- und fortgebildete Fachkräfte sind wichtig für die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen. Mit regelmäßigen Fortbildungen sind sie fit für den Berufsalltag.
Ausbau und Förderung der frühkindlichen Bildung sind mit höheren Anforderungen an das Personal verbunden und in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. „Um sich diesen Herausforderungen entsprechend stellen zu können, müssen sich die Fachkräfte kontinuierlich weiter qualifizieren“, betont Henning Severin, stellvertretender Pressesprecher des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW. „Im Bereich der frühkindlichen Bildung gibt es seit vielen Jahren sehr vielfältige Möglichkeiten an Fort- und Weiterbildungen. Hierfür sind vor Ort die KitaTräger im Rahmen ihrer Gesamtverantwortung für die Einrichtungen verantwortlich.“Jeder Träger entscheidet dabei eigenverantwortlich, welche Schwerpunkte er für Fort- und Weiterbildungen seines Personals setzt.
Ein großes Angebot an Weiterbildungen für Kita-Fachkräfte gibt es bei der Kaiserswerther Diakonie. „Staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher, die eine Leitungsfunktion anstreben, können an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf den Bachelor-Studiengang ,Bildung und Erziehung in der Kindheit mit Schwerpunkt Leitung’ berufsbegleitend absolvieren“, erklärt Melanie Bodeck von der Kaiserswerther Diakonie. Zugangsvoraussetzungen sind die Hochschulreife und eine abgeschlossene Fachschulausbildung als staatlich anerkannter Erzieher. Nach Abschluss des viersemestrigen Studiums können Absolventen Leitungstätigkeiten oder pädagogische und beratende Tätigkeiten in Kindertageseinrichtungen und Familienzentren übernehmen. Auch die Aufnahme einer Lehrtätigkeit in der Fort- und Weiterbildung von Erwachsenen oder die Qualifizierung von Tageseltern ist möglich.
Die Kaiserswerther Diakonie bietet vielfältige Fort- und Weiterbildungen im Gesundheits- und Sozialwesen. Für Fachkräfte in Kitas besonders interessant sind die Weiterbildungen im Systemischen Beraten, Therapieren, Coachen und Führen. „Dabei handelt es sich um eine in der Praxis bewährte und inzwischen sehr verbreitete Therapie- und Beratungsform“, erklärt Melanie Bodeck. „Die systemische Sicht betrachtet nicht nur individuelle Persönlichkeitsmerkmale, Eigenschaften oder Handlungen eines Einzelnen oder einer Gruppe, sondern richtet auch den Blick auf den Kontext und das Lebensumfeld der Personen.“Davon profitieren bereits die Kleinsten. Zweimal jährlich bieten die Kaiserswerther Seminare die Weiter- bildung „Systemische Beratung” sowie den darauf aufbauenden Kurs „Systemische Kinder- und Jugendlichentherapie” an. Nach Abschluss der zweijährigen Weiterbildung mit Abschluss als Systemischer Berater oder Systemischer Therapeut kennen Absolventen Konzepte zur kindlichen Entwicklung und haben Kompetenzen entwickelt, um die Persönlichkeit des Kindes zu stärken und den Selbstwert erhöhen. Bei Fach- und Führungskräften ist das „Systemische Coaching” sehr gefragt.
Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln führt speziell für Kita-Fachkräfte Präsenz- und Online-Seminare durch. Im Programm 2018 gibt es zahlreiche Weiterbildungen zur Inklusion, Partizipation, Eingewöhnung und Bindung, zur religiösen Erziehung und alltagsintegrierten Sprachförderung, zu Themen wie der Leitung, der persönlichen Entwicklung und der Gestaltung des pädagogischen Alltags mit den Kindern und der Zusammenarbeit mit den Eltern. Beispiele sind Zertifikatskurse zur Fachkraft für Kinderschutz, für Inklusion, für Kleinkindpädagogik oder für digitale Medien in der Kita.
Für Kita-Fachkräfte ist auch die 18-monatige Fortbildung zum Erziehungs- und Entwicklungsberater an der Schule für freie Gesundheitsberufe Impulse in Wuppertal interes- sant. Absolventen übernehmen die Aufklärung und Beratung von Familien über das Auftreten verschiedenster Probleme und Störungen in Erziehung, Verhalten und Entwicklung des Kindes. Wer sich in neun Monaten zur Fachkraft für Inklusion weiterbildet, unterstützt bei der Entwicklung inklusiver Praxis und ergänzt bei der Arbeit mit Kindern die pädagogischen Mitarbeiter.
Kürzere Weiterbildungen beschäftigen sich beispielsweise mit dem Thema „Bewegung und Sport im Kinderalter“. So dauert die Ausbildung zum Bewegungspädagogen für Kinder an der AHAB Akademie in Köln sechs Tage. Absolventen vermitteln nach Abschluss kindgerechte Übungen und fördern die Freude an der Bewegung bei kleinen Kindern. An zwei Präsenztagen können Fachkräfte eine Ausbildung zum Entspannungstrainer für Kinder absolvieren und so eine Zusatzqualifikation für Präventionskurse erhalten.
Pädagogische Fachkräfte begleiten häufig Kinder aus verschiedenen Herkunftsländern. Oft ist Englisch die einzige Möglichkeit, mit den Eltern zu kommunizieren. So bereitet das zweitägige Caritas-Seminar „English in the Kita“Fachkräfte auf die Kommunikation mit Familien vor. Ebenfalls im Programm sind Kurse zur Sprachbildung für Kinder mit Migrationshintergrund.