Rheinische Post Erkelenz

Premiere für „Pop goes Symphonic“

- VON KURT LEHMKUHL

Das neue kulturelle Format in Erkelenz, „Pop goes Symphonic“, wurde in der Stadthalle begeistert gefeiert. Fast 100 Musiker aus zwei Bands und drei Orchestern standen gemeinsam auf der Bühne.

ERKELENZ Beifall ohne Ende, rhythmisch­es Klatschen, Begeisteru­ng pur herrschte im Publikum bei „Pop goes Symphonic“, mit dem in Erkelenz ein neues kulturelle­s Format aus der Taufe gehoben wurde. Wo sonst gibt es schon die Kombinatio­n von klassische­m Sinfonieor­chester und modernen Musikgrupp­en? Fred Feiter hatte die Idee dazu vor rund zwei Jahren. Schnell konnte er Norbert Winzen von „Beets ’n’ Berries“und Ernest Frissen, Leiter des Sinfonieor­chesters der Kreismusik­schule, als Mitstreite­r für dieses Projekt begeistern. Die Stadt Erkelenz und die Gruppe „Quod libet“waren ebenfalls sofort dabei, und ein ambitionie­rtes Projekt konnte auf den Weg gebracht werden.

Bei der Premiere zeigte sich schnell, dass sich die Mühe gelohnt hatte: Das abschließe­nde Bild mit fast 100 Musikern auf der Bühne, die gemeinsam „Imagine“von John Lennon interpreti­erten, wird noch lange in den Köpfen der Besucher haften, und die Erwartung nach ei- nem zweiten „Pop goes Symphonic“ist groß. In zwei Jahren soll es soweit sein, wie Kulturdeze­rnent HansHeiner Gotzen meinte. So lange dauere es, bis das Programm erstellt und die Musikstück­e arrangiert seien.

„Ausverkauf­t“, meldeten die Veranstalt­er der beiden Konzerten am Wochenende in der Stadthalle am Franziskan­erplatz. Das Interesse beim Publikum war nicht minder groß als die Anspannung bei den vielen Interprete­n. Ernest Frissen hatte das Orchester ergänzt um Mitglieder des Collegium Musicum und des Kammerorch­ester Locatelli. Die „Beets ’n’Berries“„klauten“sich gelegentli­ch zur Verstärkun­g ein Mitglied von „Quod libet“, und „Quod libet“selbst hatte die Sängerinne­n von „Augenblick“mitgebrach­t.

Pop stand nicht nur für moderne Musik, es stand auch für populäre Musik im Allgemeine­n. So eröffnete das Sinfonieor­chester den kurzwei- ligen Abend mit der beliebten Ouvertüre aus Rossinis Barbier von Sevilla. „Beet ’n’ Berries“hatte sich als Auftaktstü­ck den Adele-Song „Water under the Brigde“ausgesucht, ehe dann beide Ensembles gemeinsam die gelungene Verbindung eingingen bei Annie Lennox‘ „Walking on broken Glass“und „Africa“von Toto. War der Beifall des von Qualität und Musikauswa­hl erstaunten Publikum schon hier riesengroß, steigerte sich das im Laufe des Konzerts und wurde bei „Toss the Feathers“von „The Corrs“mit dem Flötensolo von Kathrin Jentgens beim Auftritt von „Quod Libet“zum ersten Mal überschwän­glich.

„Das ist alles sehr schwer für uns“, bekannte Frissen. „Wir mussten als klassische­s Orchester sehr viel üben, aber es hat sich gelohnt.“Und Thomas Jentgens von „Quod Libet“bekannte überwältig­t: „Es ist einfach nur toll, hier oben zu stehen.“Niemand hatte erwartet, dass das Programm nach der Pause noch steigerung­sfähig sein könnte. Aber alle wurden angenehm überrascht. Das „Lord of the Dance“in der Kombinatio­n von Orchester und „Quod Libet“rief Begeisteru­ngsstürme hervor, die sogar noch eine Steigerung erhielten, als das Orchester mit „Beets ’n’ Berries“eine Zusammenfa­ssung von Filmmusike­n von Mark Knopfler beendete. Das ging unter die Haut, und so mancher stellte sich die Frage: „Wovon sollen wir träumen?“Dieses Lied von Frieda Gold war nicht nur ein weiterer Höhepunkt im Programm, sondern auch die Frage, die sich viele stellten. „Ich habe davon geträumt, ein solches Konzert auf den Weg zu bringen“, sagte Feiter nach Konzertend­e, „und jetzt träumen wir davon, in zwei Jahren ein zweites ,Pop goes Symphonic’ dem tollen Publikum präsentier­en zu können.“Der Traum könnte wahrwerden.

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RP-FOTO: RENATE RESCH Ein tolles Bild bot sich in der Erkelenzer Stadthalle beim ersten „Pop goes Symphonic“.

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