Rheinische Post Erkelenz

Neue KiTa-Gruppen in Gerderath und Keyenberg

- VON ANDREAS SPEEN

ERKELENZ Elf Prozentpun­kte mehr Kindergart­enplätze für unter Dreijährig­e als aktuell muss Erkelenz im neuen Kindergart­enjahr bereitstel­len, das im August beginnt. Darüber informiert­e die Stadtverwa­ltung den Jugendhilf­esausschus­s, der sich einstimmig für ein Konzept der Stadtverwa­ltung aussprach, wo und wie die zusätzlich­en Plätze geschaffen werden sollen.

Eltern wollen vor allem mehr Kinder in einer Betreuung unterbring­en, die noch keine drei Jahre alt sind. Hier erwartet die Stadt Erkelenz künftig eine Betreuungs­quote von 65 Prozent, was bedeutet, dass so viele Kinder zwischen einem und drei Jahren betreut werden müssen. Derzeit liegt die Quote in Erkelenz bei 54 Prozent. 2014 hatte sie bei lediglich 35 Prozent gelegen. „Wir stehen vor einer erneuten Herausford­erung“, sagte Hans-Heiner Gotzen, der für die Kindergärt­en zuständige Erste Beigeordne­te der Stadt. Bereits vor einigen Jahren hatte die Stadt mit einem Anstieg beim Betreuungs­bedarf umgehen müssen, weshalb seinerzeit alle Kindergärt­en mit mehr als 100 Prozent belegt worden waren. Ähnliches plant sie jetzt wieder, erklärte Gotzen: „Wir haben in den vergangene­n Jahren die bis zu zehn Prozent erlaubte Überbelegu­ng abgebaut. Nun werden wir sie wieder nutzen müssen, sowohl in den städtische­n Einrichtun­gen als auch in denen freier Träger.“Gespräche darüber seien schon geführt worden.

Reichen wird das nicht. Deshalb soll in Gerderath eine vierte Kindergart­engruppe eingericht­et werden, die vor einigen Jahren geschlosse­n worden war, weil kein Bedarf mehr bestanden hatte. Auch in Keyenberg (alt) wird eine zusätzlich­e Gruppe eingericht­et. Vor allem aber soll die Lücke im Kindergart­en am Schulring geschlosse­n werden, wo die Stadt in den Räumen der ehemaligen Pestalozzi­schule einen Kindergart­en mit drei Gruppen aufgebaut hat. „Dort werden wir kurzfristi­g zwei weitere Gruppen einrichten“, kündigte Gotzen an. Platz sei in dem Gebäude vorhanden, größere Investitio­nen würden nicht erwartet.

Über die Gründe für den elfprozent­igen Anstieg könne die Stadtverwa­ltung nur spekuliere­n, sagte Hans-Heiner Gotzen. „Sicherlich liegt ein Teil darin begründet, dass wir Zuzugsgeme­inde sind. Auch kommt mittlerwei­le die Nachfrage nach Plätzen für unter Dreijährig­e auch im ländlichen Raum an, und außerdem macht sich die angespannt­e Lage am Arbeitsmar­kt bemerkbar“, wo Eltern heutzutage früher zurück in den Beruf gehen, weil Arbeitgebe­r sie aufgrund des Fachkräfte­mangels geradezu suchen.

Erkelenz erwartet, dass sich der Trend fortsetzt. Deshalb denkt die Verwaltung nicht mehr nur über einen zweiten Kindergart­en für das Oerather Mühlenfeld nach, bestätigte Gotzen: „Wir machen uns Gedanken über weitere Flächen für Kindergärt­en und über Finanzmitt­el, die in den Haushalt für 2019 eingestell­t werden könnten, um möglicherw­eise weiteren Steigerung­en zu begegnen.“In Euro ausgedrück­t macht die Steigerung der Kita-Plätze bereits 1,6 Millionen Euro aus. Für das laufende Kindergart­enjahr bewegte der Jugendhilf­eausschuss noch eine Kindpausch­ale von 10,5 Millionen Euro, im nächsten sollen es 12,1 Millionen Euro sein.

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FOTO: NAUPOLD/DPA (ARCHIV) In den Kindertage­sstätten der Kommunen Wegberg, Wassenberg, Übach-Palenberg, Gangelt, Selfkant und Waldfeucht liegt die Belegungsq­uote bei 48,1 Prozent. Landesweit liegt die Quote bei 35,7 Prozent.

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