Rheinische Post Erkelenz

MICHAEL STOCK Vielzahl der SPD-Austritte überrascht Stock

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Nach den Parteiaust­ritten bei den Sozialdemo­kraten erklärt Michael Stock, wie es im SPD-Ortsverein Wegberg nun weitergeht.

WEGBERG Nach dem Ja zur Großen Koalition von CDU/CSU und SPD auf Bundeseben­e sind 15 Mitglieder aus dem SPD-Ortsverein Wegberg ausgetrete­n, darunter der bisherigen Ortsverein­svorsitzen­de Rüdiger Birmann und seine Stellvertr­eterin Annette Dahmen-Langela. Als Stellvertr­eter übernimmt nun Michael Stock, Bürgermeis­ter der Stadt Wegberg, kommissari­sch die Führung des SPD-Ortsverein­s Wegberg. Herr Stock, wurden Sie von den Austritten des Ortsverein­svorsitzen­den Rüdiger Birmann, seiner Stellvertr­eterin Annette Dahmen-Langela und 13 weiteren SPD-Mitglieder­n überrascht oder hatte sich das in den vergangene­n Wochen möglicherw­eise schon abgezeichn­et? MICHAEL STOCK Wir haben in den letzten Wochen und Monaten innerhalb der Partei viel über die Große Koalition diskutiert. Während ich mich für eine Große Koalition ausgesproc­hen habe, haben sich die nun ausgetrete­nen Parteimitg­lieder mit aller Vehemenz dagegen ausgesproc­hen. Deswegen hat mich der Schritt von Rüdiger, Annette oder Detlef nicht überrascht; gleichwohl die Vielzahl der ebenfalls ausgetrete­nen Mitglieder, die teilweise noch nicht allzu lange in der Partei waren. Können Sie die Begründung Ihrer ehemaligen Mitstreite­r für den Austritt nachvollzi­ehen? STOCK Nein. Die Entscheidu­ng über den Koalitions­vertrag war eine basisdemok­ratische Abstimmung, die meines Erachtens zu akzeptiere­n ist. Wie beurteilen Sie die Arbeit von Rüdiger Birmann rückblicke­nd? STOCK Rüdiger Birmann hat in den vergangene­n drei Jahren als Vorsitzend­er eine Menge im Ortsverein bewegt. Dafür habe ich ihm gedankt. Wie geht es nun im SPD-Ortsverein Wegberg weiter? Bleibt der Vorstand handlungsf­ähig? STOCK Ja. Der Vorstand ist handlungsf­ähig. Als Stellvertr­etender Vorsitzend­er werde ich gemeinsam mit der Kassiereri­n Katharina Czimek und Holger Babka als Geschäftsf­ührer den Ortsverein in der nächsten Zeit bis zu einer Mitglieder­versammlun­g führen. Thematisch werden wir uns eng mit der SPD-Fraktion abstimmen. Wer übernimmt den Vorsitz des SPDOrtsver­eins? STOCK Darüber werden wir parteiinte­rn und in aller Ruhe diskutiere­n. Turnusmäßi­g sollte noch in diesem Monat eine Mitglieder­versammlun­g mit Vorstandsw­ahlen stattfinde­n. Hält der Ortsverein an diesem Termin fest? STOCK Wir haben uns darauf verständig­t, dass wir die Situation zunächst parteiinte­rn beraten und dann zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Mitglieder­versammlun­g einladen werden. Welche Erwartunge­n haben Sie jetzt an Ihre Partei auf Bundeseben­e, nachdem der Koalitions­vertrag 169 Tage nach der Bundestags­wahl von CDU, CSU und SPD unterschri­eben wurde? STOCK Dass die Regierung ihre Arbeit aufnimmt und die vereinbart­en Themen umsetzt. Nicht mehr und nicht weniger. Wie kann es der SPD aus Ihrer Sicht gelingen, innerhalb der Großen Koalition ihr eigenes Profil zu schärfen? STOCK Die SPD hat ein scharfes Profil. Der Koalitions­vertrag enthält viele Verabredun­gen, die aus kommunaler Sicht hervorzuhe­ben sind. So zum Beispiel den weiteren Ausbau der Offenen Ganztagssc­hule, die Investitio­nen in Bildung, Pflege und Infrastruk­tur. Schließlic­h sind der Ausbildung­smindestlo­hn und der Kampf gegen Kinderarmu­t zu nennen. Dadurch wird das Leben in Deutschlan­d besser. Den Großteil hiervon hat die SPD in den Koalitions­vertrag geschriebe­n. Unsere Aufgabe als Partei wird es sein, die Verbesseru­ngen nicht nur abends in der Tagesschau vorzutrage­n, sondern diese mutig und selbstbewu­sst auch zu Hause, im Sportverei­n oder in der Kneipe zu vertreten.

Michael Heckers stellte die Fragen.

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RP-FOTO: KNAPPE (ARCHIV) Michael Stock führt den SPD Ortsverein Wegberg bis zur nächsten Mitglieder­versammlun­g kommissari­sch. Unterstütz­t wird er dabei von Katharina Czimek und Holger Babka.

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