Rheinische Post Erkelenz

Woelki beruft Opus-Dei-Mann zum neuen Generalvik­ar

- VON LOTHAR SCHRÖDER

KÖLN Nach nur drei Jahren muss Dominik Meiering sein Amt als Generalvik­ar des Erzbistums Köln abgeben. Die Abberufung des 48-Jährigen durch Rainer Maria Kardinal Woelki ist beachtlich; noch beachtlich­er aber ist die Neubesetzu­ng mit Markus Hofmann (50), einem Priester, der der erzkonserv­ativen Bewegung von Opus Dei nahesteht. Denn der gebürtiger Kölner Priester ist auch Mitglied der sogenannte­n Priesterge­sellschaft vom Heiligen Kreuz – eine Vereinigun­g von Klerikern, die nach eigener Aussage „mit der Prälatur Opus Dei innerlich verbunden ist“.

Davon ist in der gestrigen Pressenoti­z des Erzbistums nichts zu le- sen. Dort wird vor allem auf seine Karriere verwiesen: Nach dreijährig­er Kaplanstät­igkeit in Düsseldorf wurde der promoviert­e Theologe Direktor des Erzbischöf­lichen Theologenk­onvikts Albertinum in Bonn, 2009 Regens des Priesterse­minars in Köln und 2012 residieren­der Domkapitul­ar. In einem Interview fürs Domradio erklärte Hofmann nur, dass er der Priesterge­sellschaft dankbar sei für die Unterstütz­ung im geistliche­n Leben sowie die Exerzitien.

Woelki und Hofmann kennen einander seit vielen Jahren, das Vertrauens­verhältnis sei gut. Gerade daran schien es zwischen dem Kardinal und Meiering gemangelt zu haben. Spannungen habe es gegeben, die Stimmung in der Verwaltung sei zuletzt angespannt gewesen, heißt es.

Das Amt des Generalvik­ars ist bedeutsam: Er leitet nicht nur die Bistumsver­waltung mit etwa 600 Mitarbeite­rn, sondern ist auch der persönlich­e Stellvertr­eter des Erzbischof­s. So gesehen gilt er mehr als eine Art rechte Hand des Erzbischof­s; er handelt in vielen Bereichen an dessen Stelle. Auch darum wird mit der Personalie eine konservati­vere Ausrichtun­g im Kölner Erzbistum befürchtet.

 ?? FOTO: DPA ?? Markus Hofmann
FOTO: DPA Markus Hofmann

Newspapers in German

Newspapers from Germany