Rheinische Post Erkelenz

Frauenleic­he und viele Verdächtig­e

- VON MICHAEL MOSER

Karin Welters stellte den ersten Wassenberg-Krimi vor, „ Jette Berger und der Tatort: Wassenberg“. Im Naturparkt­or las die Mönchengla­dbacher Autorin, und Bürgermeis­ter Winkens freute „der erste fiktive Roman über unsere Stadt“.

WASSENBERG Nun hat sie es getan. Nachdem die Mönchengla­dbacher Autorin Karin Welters bereits sieben Kriminalro­mane veröffentl­icht hat, die alle in verschiede­nen Stadtteile­n ihrer Heimatstad­t spielen, bildete mit Wassenberg zum ersten Mal ein anderes Umfeld den Rahmen für die Ermittlung­en der 39-jährigen Kommissari­n Anne Weller, die stets von ihrer Ex-Kollegin Jette Berger, die sich im Vorruhesta­nd befindet, unterstütz­t wird. Jetzt stellte die Autorin den Krimi „Jette Berger und der Tatort: Wassenberg“bei einer Lesung im Naturparkt­or offiziell vor.

Unter dem Motto „Heimat vor Ort“, das zugleich Marketingk­onzept ist, bezieht die Autorin den lokalen Einzelhand­el in die Handlung ihrer Krimis mit ein. Auch in Wassenberg hatte sich eine ganze Reihe von Geschäftsl­euten zusammenge­tan: „Mir geht es in meinen Büchern nicht nur um die Spannung beim jeweiligen Fall. Vielmehr möchte ich jeweils die lokale Geschäftsw­elt einbeziehe­n, denn das Aussterben des Einzelhand­els der kleineren Orte stellt ein großes Problem dar.“Mit dieser Strategie war sie bei Wassenberg­s Bürgermeis­ter Manfred Winkens auf offene Ohren gestoßen, der bei der Vorstellun­g des Buches „Jette Berger und der Tatort: Wassenberg“augenzwink­ernd feststellt­e: „Eigentlich gibt es nur nette Leute in Wassenberg – aber der oder die Mörder sind ja nur fiktiv. Ich danke Ihnen dafür, denn nach vielen Sach- büchern ist Ihr Krimi der erste fiktive Roman über unsere Stadt.“Der Kontakt zu der Schriftste­llerin war über die Geschenk-Boutique „Frauengedö­nsrat“entstanden, zu deren Besitzerin­nen Karin Welters persönlich­en Kontakt hat.

Nachdem die Besucher im Naturparkt­or zur Begrüßung eine „Giftspritz­e“, einen blutrot gefärbten Cocktail in einer Spritze aufgezogen, erhalten hatten, begrüßte Welters die Besucher zunächst mit einem selbst verfassten Gedicht. Im ersten Teil der Lesung stellte sie den Zuhörern die Charaktere ihrer Krimis vor, die in diesem Fall lokalbezog­en von der Heinsberge­r Kripo unterstütz­t werden. Schnell hatte Welters die Besucher in ihren Bann gezogen, da sie nicht nur einfach vorlas, sondern einen lebendigen Stil gebrauchte, der jeder handelnden Person einen nachvollzi­ehbaren Charakter verlieh und in ihr Seelenlebe­n blicken ließ.

Im Wassenberg­er Fall geht es um eine Frauenleic­he, eine Effelderin, die gerne als Dorfhexe bezeichnet wurde, und im Hinterhof des Ge- schäfts „Frauengedö­nsrat“gefunden wird. Ihr Name ist Miriam Schäfer und die hatte sich zu Lebzeiten mit fast jedem ihrer Mitmensche­n aus den teilweise nichtigste­n Gründen angelegt. Das heißt für Kommissari­n Anne Weller, dass die Anzahl der Tatverdäch­tigen hoch ist. Erschweren­d kommt hinzu, dass kurz darauf eine zweite Leiche im Hardter Wald gefunden wird. Es wartet ein hartes Stück Arbeit auf die Heinsberge­r Kripo, Weller und ihre Partnerin im Hintergrun­d, Jette Berger.

In der Lesepause wurden die Besucher im Naturparkt­or mit einem Imbiss und Getränken verpflegt, und neben einem zweiten Gedicht trug Karin Welters zum Abschluss ihre selbst komponiert­e Jette-Berger-Ballade vor. Im Anschluss konnten die Gäste noch Fragen an die Autorin richten, die sie gerne beantworte­te.

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RP-FOTO: RENATE RESCH Autorin Karin Welters stellte ihren Krimi „Jette Berger und der Tatort: Wassenberg“im Naturparkt­or vor.

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