Schönmackers plant Investition
Anwohner aus Holzweiler haben wiederkehrend eine Geruchsbelästigung beklagt, die vom Entsorgungsfachbetrieb Schönmackers ausgeht. Das Unternehmen änderte die Verfahren und plant eine neue Luftreinigungsanlage.
ERKELENZ Zu keiner Zeit seien Gefahren von dem Umschlags- und Behandlungsplatz für Abfälle am Ortsrand von Holzweiler ausgegangen, erklärt Geschäftsführer Oliver Zimmermann. Dies zu betonen, ist ihm wichtig, riefen in den zurückliegenden Monaten doch regelmäßig besorgte Anwohner bei dem Entsorgungsunternehmen an, weil sie Gerüche wahrgenommen hatten, die sie besorgten. Diese Sorgen hatten auch bereits auf der Tagesordnung des Bezirksausschusses gestanden und waren Thema des Bürgermonitors unserer Redaktion. Jetzt kündigt Zimmermann an, dass erste Lösungen gefunden wurden und dass Schönmackers plant, in eine neue Abluftreinigungsanlage zu investieren.
„Wir nehmen jeden Bürgeranruf sehr ernst“, sagt Betriebsleiter KarlGeorg Jonas. Er wisse, dass die Anwohner mit den Gerüchen Gefahren verbinden würden: „Von uns gehen aber keine solchen Gefahren aus, dennoch wollen wir die Belastung von den Bürgern wegnehmen.“Der Betrieb an der Kofferer Straße habe sich deshalb in den zurückliegenden Monaten auf die Suche nach den beklagten Geruchsquellen gemacht, ergänzt Geschäftsführer Oliver Zimmermann: „Wir haben zwei Erzeuger von Lebensmitteln ausgemacht. Deren Abfälle – es handelt sich um Aromastoffe, von denen kleine Mengen eine große Geruchsbelästigung auslösen können – steuern wir jetzt entweder sofort zu anderen Anlagen oder lagern sie nur noch zwischen, ohne die Behälter zu öffnen. In den vergangenen Wochen sind die Emissionen dadurch weiter zurückgegangen.“Außerdem sei die Eingangskontrolle insgesamt optimiert worden, bei der auf „üble Gerüche“noch einmal verstärkt geachtet werde. „Darüber hinaus stehen wir in engem Austausch mit den Herkunftsquellen, um von denen im Umgang mit den Aromastoffen zu lernen“, ergänzt Jonas.
Geplant ist eine noch weitere Verbesserung. Zimmermann berichtet von Gesprächen mit der Bezirksregierung Köln, über die dieser Entsorgungsfachbetrieb bewilligt ist: „Wir haben das Thema der Geruchsemission dort besprochen, weil wir den Standort Holzweiler überplanen und hier in eine neue Anlage für die Abluftbehandlung investieren wollen.“Und er kündigt an, „die Bevölkerung in die Planung besser einzubeziehen, als es in der Vergangenheit gegebenenfalls gewesen ist“. Wann mit der neuen Technik gerechnet werden kann, ist laut Anlagenleiter Ralf Lenzen derzeit noch schwer vorherzusagen. Planung, Bewilligung, Ausschreibung und Installation benötigten ihre Zeit.
Holzweiler ist für das in Kempen ansässige familiengeführte Entsorgungsunternehmen ein Umschlagplatz für eine große Produktpalette, die von Elektroschrott über Farben, Lacke und Leuchtmittel bis zu Resten aus der Lebensmittelproduktion bis zu Reinigungsmitteln reicht. Angenommen werden bis zu 30.000 Tonnen Abfall pro Jahr, womit ein jährlicher Umsatz von rund elf Millionen Euro generiert wird. Insbesondere läuft dort der Abfall von Gewerbe- und Industriekunden auf. Darüber hinaus werden von Holzweiler aus aber auch Schadstoffmobile in 53 Kommunen in der Region ausgesendet, bei denen Bürger beispielsweise alte Putzmittel, Spraydosen oder Leuchtstoffröhren abgeben können. Überwacht wird die Müllanlage rund um die Uhr von einer Gaswarnanlage, einer Einbruchsmeldeanlage sowie einer speziellen Rauch- und Brandanlage, die mit der Leitstelle des Kreises Heinsberg verbunden ist. Zweimal sei die Feuerwehr im Vorjahr aufgrund eines Fehlalarms zur Kofferer Straße ausgerückt, berichtet Oliver Zimmermann. Die neue Brandmeldeanlage sei in der Waschanlage für die in Holzweiler stationierten Fahrzeuge durch Wasserdampf ausgelöst worden: „Dieser Fehler ist abgestellt.“Ein weiteres Mal sei die Feuerwehr 2017 aufgrund eines kleinen Brandes vor Ort gewesen – heute Abend wird sie wieder dort sein, erklärt Karl-Georg Jonas: „Wir haben mit der Freiwilligen Feuerwehr aus Holzweiler eine Übung.“