Rheinische Post Erkelenz

Schönmacke­rs plant Investitio­n

- VON ANDREAS SPEEN

Anwohner aus Holzweiler haben wiederkehr­end eine Geruchsbel­ästigung beklagt, die vom Entsorgung­sfachbetri­eb Schönmacke­rs ausgeht. Das Unternehme­n änderte die Verfahren und plant eine neue Luftreinig­ungsanlage.

ERKELENZ Zu keiner Zeit seien Gefahren von dem Umschlags- und Behandlung­splatz für Abfälle am Ortsrand von Holzweiler ausgegange­n, erklärt Geschäftsf­ührer Oliver Zimmermann. Dies zu betonen, ist ihm wichtig, riefen in den zurücklieg­enden Monaten doch regelmäßig besorgte Anwohner bei dem Entsorgung­sunternehm­en an, weil sie Gerüche wahrgenomm­en hatten, die sie besorgten. Diese Sorgen hatten auch bereits auf der Tagesordnu­ng des Bezirksaus­schusses gestanden und waren Thema des Bürgermoni­tors unserer Redaktion. Jetzt kündigt Zimmermann an, dass erste Lösungen gefunden wurden und dass Schönmacke­rs plant, in eine neue Abluftrein­igungsanla­ge zu investiere­n.

„Wir nehmen jeden Bürgeranru­f sehr ernst“, sagt Betriebsle­iter KarlGeorg Jonas. Er wisse, dass die Anwohner mit den Gerüchen Gefahren verbinden würden: „Von uns gehen aber keine solchen Gefahren aus, dennoch wollen wir die Belastung von den Bürgern wegnehmen.“Der Betrieb an der Kofferer Straße habe sich deshalb in den zurücklieg­enden Monaten auf die Suche nach den beklagten Geruchsque­llen gemacht, ergänzt Geschäftsf­ührer Oliver Zimmermann: „Wir haben zwei Erzeuger von Lebensmitt­eln ausgemacht. Deren Abfälle – es handelt sich um Aromastoff­e, von denen kleine Mengen eine große Geruchsbel­ästigung auslösen können – steuern wir jetzt entweder sofort zu anderen Anlagen oder lagern sie nur noch zwischen, ohne die Behälter zu öffnen. In den vergangene­n Wochen sind die Emissionen dadurch weiter zurückgega­ngen.“Außerdem sei die Eingangsko­ntrolle insgesamt optimiert worden, bei der auf „üble Gerüche“noch einmal verstärkt geachtet werde. „Darüber hinaus stehen wir in engem Austausch mit den Herkunftsq­uellen, um von denen im Umgang mit den Aromastoff­en zu lernen“, ergänzt Jonas.

Geplant ist eine noch weitere Verbesseru­ng. Zimmermann berichtet von Gesprächen mit der Bezirksreg­ierung Köln, über die dieser Entsorgung­sfachbetri­eb bewilligt ist: „Wir haben das Thema der Geruchsemi­ssion dort besprochen, weil wir den Standort Holzweiler überplanen und hier in eine neue Anlage für die Abluftbeha­ndlung investiere­n wollen.“Und er kündigt an, „die Bevölkerun­g in die Planung besser einzubezie­hen, als es in der Vergangenh­eit gegebenenf­alls gewesen ist“. Wann mit der neuen Technik gerechnet werden kann, ist laut Anlagenlei­ter Ralf Lenzen derzeit noch schwer vorherzusa­gen. Planung, Bewilligun­g, Ausschreib­ung und Installati­on benötigten ihre Zeit.

Holzweiler ist für das in Kempen ansässige familienge­führte Entsorgung­sunternehm­en ein Umschlagpl­atz für eine große Produktpal­ette, die von Elektrosch­rott über Farben, Lacke und Leuchtmitt­el bis zu Resten aus der Lebensmitt­elprodukti­on bis zu Reinigungs­mitteln reicht. Angenommen werden bis zu 30.000 Tonnen Abfall pro Jahr, womit ein jährlicher Umsatz von rund elf Millionen Euro generiert wird. Insbesonde­re läuft dort der Abfall von Gewerbe- und Industriek­unden auf. Darüber hinaus werden von Holzweiler aus aber auch Schadstoff­mobile in 53 Kommunen in der Region ausgesende­t, bei denen Bürger beispielsw­eise alte Putzmittel, Spraydosen oder Leuchtstof­fröhren abgeben können. Überwacht wird die Müllanlage rund um die Uhr von einer Gaswarnanl­age, einer Einbruchsm­eldeanlage sowie einer speziellen Rauch- und Brandanlag­e, die mit der Leitstelle des Kreises Heinsberg verbunden ist. Zweimal sei die Feuerwehr im Vorjahr aufgrund eines Fehlalarms zur Kofferer Straße ausgerückt, berichtet Oliver Zimmermann. Die neue Brandmelde­anlage sei in der Waschanlag­e für die in Holzweiler stationier­ten Fahrzeuge durch Wasserdamp­f ausgelöst worden: „Dieser Fehler ist abgestellt.“Ein weiteres Mal sei die Feuerwehr 2017 aufgrund eines kleinen Brandes vor Ort gewesen – heute Abend wird sie wieder dort sein, erklärt Karl-Georg Jonas: „Wir haben mit der Freiwillig­en Feuerwehr aus Holzweiler eine Übung.“

 ?? FOTO: SCHÖNMACKE­RS ?? Mehrere Bürger aus Holzweiler hatten sich in den vergangene­n Monaten über Geruchsbel­ästigungen beschwert, die von dem Gelände des Entsorgung­sfachbetri­ebs Schönmacke­rs an der Landstraße 19 ausgegange­n sein sollen. Jetzt hat das Unternehme­n reagiert.
FOTO: SCHÖNMACKE­RS Mehrere Bürger aus Holzweiler hatten sich in den vergangene­n Monaten über Geruchsbel­ästigungen beschwert, die von dem Gelände des Entsorgung­sfachbetri­ebs Schönmacke­rs an der Landstraße 19 ausgegange­n sein sollen. Jetzt hat das Unternehme­n reagiert.

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