Geste, die Franzosen ans Herz geht
Eine hochrangige Delegation aus der Erkelenzer Partnerstadt Saint James ist zu Gast. Die Besucher aus der Normandie hatten großen Dank im Gepäck und würdigten den Einsatz nach der Zerstörung der Orgel in der Jakobskirche.
ERKELENZ „Die Solidaritätsgeste aus Erkelenz geht uns ans Herz.“Es war wohl der zentrale Satz, den Carine Mahieu, die Bürgermeisterin der Neuen Kommune Saint James, an Bürgermeister Peter Jansen und damit an all die Erkelenzer richtete, die sich in den vergangenen Monaten für die Partnerstadt engagiert hatte.
Beim Besuch der Delegation aus Frankreich standen gestern im großen Sitzungssaal des Rathauses gleich mehrere Themen auf dem Plan, doch die vollständig zerstörte Orgel in der Jakobskirche sorgt nach wie vor für Emotionen. Rückblick: Im November 2017 stürzte in der Hauptkirche von Saint James die Decke über der Empore ein, auf der die erst vor zwei Jahren restaurierte Orgel stand. Vermutlich hatte ein Wasserschaden das Gemäuer gelockert und so zum Einsturz gebracht. Menschen kamen bei dem Unglück nicht zu schaden. Aber: „Wie wir heute wissen, belaufen sich die geschätzten Sanierungskosten auf rund fünf Millionen Euro“, sagte Carine Mahieu. Sie brachte dabei ihre Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, dass die Erkelenzer Pfarrei ein spontanes Benefizkonzert organisiert und dass zudem eine Spendenaktion beim Schöffenessen im Dezember stattgefunden hatte.
Doch auch ein erfreuliches Thema kam auf den Tisch beim Treffen im Rathaus. Nächstes Jahr im Oktober wollen Erkelenz und Saint James ihre dann 45 Jahre dauernde Städtepartnerschaft mit Europatagen feiern. Die Franzosen haben ihr Kommen bereits fest zugesagt. Noch beim aktuellen Besuch wollen sich beide Seiten darüber austauschen, wie das Fest gestaltet werden soll. Eingeladen werden sollen auf jeden Fall Delegationen aus Bad Windsheim und Thum. Mit diesen beiden Städten verbindet Erkelenz ebenfalls eine gute Freundschaft. Die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft fanden 2014 in Saint James statt.
Hintergrund des aktuellen Besuchs war unter anderem auch die kommunale Neugliederung, die Saint James betrifft. Seit dem 1. Januar 2017 besteht Saint James nicht mehr als unabhängige Gemeinde, sie bildet mit weiteren sechs ebenfalls ehemalig unabhängigen Gemeinden die sogenannte „commune nouvelle de Saint James“, deren Bürgermeisterin Carine Mahieu ist. Sie brachte nun mit nach Erkelenz Nathalie Panassié, die Bürgermeisterin von Saint James, David Juquin, Beigeordneter der Neuen Kommune Saint James, und Guillaume Paris, den Generaldirektor der Neuen Kommune Saint James, sowie natürlich auch der in Erkelenz gut bekannte Yannick Duval, Präsident des Partnerschaftskomitees Saint James/Erkelenz.
Bürgermeister Peter Jansen unterstrich: „Unsere Partnerschaft ist von großer Bedeutung. Darum bin ich froh, dass wir sie haben.“In diesem Zusammenhang dankte er den in Erkelenz tätigen Ehrenamtlern, die diese Städtepartnerschaft mit Leben füllen. Jansen: „Sie sind es, die die Kontakte zwischen Saint James und Erkelenz tragen.“Im Anschluss bestand noch Gelegenheit für die französischen Gäste, den Lambertusmarkt zu besuchen.