Rheinische Post Erkelenz

Sozial engagiert und für jeden ein offenes Ohr

- VON MICHAEL MOSER

Für sein ehrenamtli­ches Engagement wird Klaus Buyel am Mittwoch das Bundesverd­ienstkreuz verliehen. Die meisten Menschen kennen Klaus Buyel als lebensfroh­en und kontaktfre­udigen Menschen.

WEGBERG Wirft man einen Blick auf das mehr als abwechslun­gsreiche Leben des 1945 in Gera geborenen Geistliche­n, so wird deutlich, dass diese Auszeichnu­ng sicherlich an die richtige Adresse geht. Die meisten Menschen kennen Buyel als lebensfroh­en, kontaktfre­udigen Menschen, der für jeden und alles ein offenes Ohr hat, und sich nicht zuletzt seit vielen Jahren für das ostafrikan­ische Land Burundi engagiert: „Eigentlich ist der damalige Aachener Bischof Johannes Pohlschnei­der an allem Schuld. Der hat mich 1975 erstmals als Missionar nach Burundi geschickt“, sagt Klaus Buyel.

Diese Erfahrung sollte fortan das Leben des Pfarrers bestimmen. So hielt sich der Mann mit dem markanten weißen Bart, jährlich für eine gewisse Zeit in Afrika auf, während er hier vor Ort von einem afrikanisc­hen Kollegen ersetzt wurde.

In mehr als drei Jahrzehnte­n hat Buyel mit seinen Mitarbeite­rn nicht nur einen Fuhrpark aufgebaut, es werden die Menschen vor Ort mit dem Notwendigs­ten unterstütz­t, und es wird Hilfe zur Selbsthilf­e angeboten, wie er nicht ohne Stolz sagt: „Insgesamt haben wir mittlerwei­le 37 Transporte vollzogen, bei denen wir Autos und andere Dinge nach Burundi gebracht haben“. Um die Nachhaltig­keit des Projektes zu sichern, hat der pensionier­te Pfarrer vor rund zwei Jahren die „KlausBuyel-Stiftung“gegründet, die bei vielen Veranstalt­ungen sehr gut unterstütz­t wird.

Aber mit dem Burundi-Projekt sind die Aktivitäte­n von „unserem Klaus“, wie ihn so viele Gemeindemi­tglieder liebevoll nennen, bei weitem nicht am Ende. Seit vielen Jahren ist der Erkelenzer, wo er mitt-

Klaus Buyel lerweile auch wieder im elterliche­n Haus wohnt, als Feuerwehrs­eelsorger für die Städte Wassenberg und Wegberg im Einsatz. „Das gibt es sonst kaum irgendwo, dass ein Geistliche­r gleich zwei Städte betreut“, sagt er.

Seine soziale Einstellun­g zeigte Buyel auch in den vielen Jahren, in denen er Asylbewerb­er aus verschiede­nen Ländern im Pfarrhaus in Arsbeck wohnen ließ, und sich am meisten freut, wenn diese dann wirklich in Deutschlan­d Fuß gefasst hätten. Aber der mittlerwei­le 72Jährige ist bekannterm­aßen auch ein geselliger Mensch. Nicht weniger als 25-mal nahm er mit einer Gruppe an den Karnevalsz­ügen in Wassenberg und Myhl teil. Ebenso lässt er sich das wöchentlic­he Würfelspie­l bei seinem Club „42-1“in Wassenberg nicht entgehen: „Immer wenn ich im Lande bin und Zeit haben, freue ich mich auf den schönen Spieleaben­d und die fröhliche Unbeschwer­theit, die dort immer herrscht.“

Am Mittwoch, 17.30 Uhr, überreicht Landrat Stephan Pusch dem früheren Pfarrer von Arsbeck und Wildenrath während einer kleinen Zeremonie im Wildenrath­er Pfarrheim die Auszeichnu­ng. Das freut ihn natürlich sehr, aber ebenso wichtig ist ihm das Beisammens­ein in der Gemeinde unmittelba­r nach der Verleihung und dem offizielle­n Festakt: „Unter dem Motto – Allein bin ich schwach, gemeinsam sind wir stark – möchte ich mit allen Menschen, die mich über die Jahre begleitet haben und die mich kennen, einen Gottesdien­st feiern und danach zu einem Umtrunk ins Wildenrath­er Pfarrheim einladen.“Buyel betont, dass „Alle Menschen“hierzu eingeladen seien. Die Messe beginnt um 19 Uhr in Wildenrath.

„Unter dem Motto ,Allein bin ich schwach, gemeinsam sind wir stark’

möchte ich mit allen Wegbegleit­ern feiern“

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