Rheinische Post Erkelenz

Instrument­ale Vielfalt beim Wettbewerb „Bühne frei“

- VON HEIDE OEHMEN

MÖNCHENGLA­DBACH/WEGBERG Strahlende Gesichter und verständli­che Enttäuschu­ng lagen nahe beieinande­r, als Generalmus­ikdirektor (GMD) Mihkel Kütson das Ergebnis der Jury-Beratungen nach dem Ausscheidu­ngsspiel des in der Saison 2012/13 vom GMD initiierte­n und nun zum sechsten Mal stattfinde­nden Wettbewerb­s „Bühne frei“verkündete. Neun in der ersten Vorspielru­nde ausgewählt­e Kandidaten hatten sich der fachkundig­en Jury – bestehend aus Mihkel Kütson, dem Trompeter Jonathan de Weerd, dem Klarinetti­sten Jens Singer und dem Bratscher Richard Weitz (alle aus den Reihen der „Niederrhei­nischen Sinfoniker“) vorgestell­t – fünf wurden prämiert. Sie dürfen nun ihre Vortragsst­ücke mit dem Orchester im 7. Sinfonieko­nzert am 4. Juli im Konzertsaa­l des Theaters vorstellen. Am Tag davor ist bereits das Preisträge­rkonzert in Krefeld.

Die Glückliche­n sind der 13-jährige Klarinetti­st Philipp Alexander Frings, Jonathan Krah (13), der Horn spielt, der 14-jährige Trompeter Malte Linder, die Pianistin Josephina Lucke (17) und Jan Christophe­r Heßling (15), dessen Instrument die Gitarre ist. Alle fünf Preisträge­r haben bereits an unterschie­dlichen Wettbewerb­en teilgenomm­en, spielen in diversen Ensembles und genießen in aller Regel musikalisc­he Anregung durch musikalisc­he Familienmi­tglieder. Eine Ausnahme bildet der Gitarrist, der aber über eine weitere besondere Begabung verfügt – er komponiert und hat dafür schon Preise bekommen.

Leider war das Publikumsi­nteresse beim Vorspiel im Konzertsaa­l des Theaters nicht sehr ausgeprägt – die meisten Besucher an diesem Morgen waren Angehörige und Lehrer der jungen Musiker. Von „einer gewissen Spannung“vor ihren Vorträgen berichtete­n die Musizieren­den, doch wirklich aufgeregt schien niemand. Das mag auch daran gelegen haben, dass die Mitglieder der Jury sehr viel Ruhe ausstrahlt­en und der GMD betont ruhig und freundlich jede und jeden der jungen Instrument­alisten vor ihrem Auftritt begrüßte. Es ist bewunderns­wert, mit welcher – zumindest äußeren – Ruhe und Souveränit­ät die jungen Leute in der Lage sind, Musik zu machen. Das Lampenfieb­er, über das die Erwachsene­n klagen, ist ihnen glückliche­rweise (noch) fremd. Das interpreta­torische Niveau der Vorträge und der Grad des technische­n Anspruchs der ausgewählt­en Kompositio­nen waren ausnahmslo­s erstaunlic­h hoch, und es gab während des gesamten Vormittags keinen einzigen „Hänger“. Die Besucher des 7. Sinfonieko­nzerts werden von den brillanten Leistungen der Preisträge­r mit Sicherheit begeistert sein.

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RP-FOTO: ILG Leander Jovan Birgel aus Wegberg trägt auf der Klarinette vor.

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