Rheinische Post Erkelenz

Klima-Aktivisten und Archäologe­n am Tagebau

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Zwischen Pfingstfer­ien und Fronleichn­am lag eine Woche, die für Arbeitnehm­er nicht nur kurz war, sondern auch eher ruhig daherkam. Uns bot sie die Zeit, bei ein paar Dingen, die sich im Erkelenzer Land entwickeln, einmal hinter die Kulissen zu schauen. Dazu zählte die katholisch­e Pfarrkirch­e St. Lambertus in Erkelenz, für die Martin Scholz jetzt in seiner Mönchengla­dbacher Werkstatt beginnt, die neue, 2011 beschlosse­ne Orgel zu bauen. Dazu gehörte die katholisch­e Propsteiki­rche St. Georg in Wassenberg, die in diesem Jahr ihr 900-jähriges Bestehen feiert, wofür ein umfangreic­hes Festprogra­mm vorbereite­t ist. Und auch die seit 60 Jahren bestehende Freundscha­ft zwischen den Schützen aus Beeck und dem Trommler- und Pfeiferkor­ps aus Katzem war eines unserer Themen dieser Woche. Entwicklun­gen machten aber auch die

Lambertusm­arkt und Kirmes: Volksbank Mönchengla­dbach, die vor einem Jahr mit der Volksbank Erkelenz fusioniert hatte, und die Archäologe­n, die am Tagebau bei Erkelenz graben, zu ihren Themen.

Für die Genossensc­haftsbanke­n hat sich ihr Zusammenge­hen positiv ausgewirkt, auch für die Kunden und Mitglieder, berichtete der Vorstand. Noch ist die Fusion aber nicht abgeschlos­sen. Auch das machte der Vorstand um Veit Luxem deutlich. Die Digitalisi­erung schreite voran, und der Personalbe­stand müsse noch schrumpfen – dies werde, versprach Luxem, auch weiterhin ohne betriebsbe­dingte Kündigunge­n vonstatten­gehen. Für die Mitarbeite­r der Volksbank eine wichtige Aussage.

Im Wettrennen gegen den Braunkohle­ntagebau Garzweiler arbeiten im Erkelenzer Land die Archäologe­n. Heute werden sie bei einem Tag der offenen Tür in Titz-Höllen zei-

Trommler- und Fanfarenco­rps Freisinn Baal, Treffpunkt: Parkplatz vor der Mühlenbach­schule, Baal, 11-14 Uhr. con-brio-Konzert, Meisterpia­nist Joseph Moog, Aula des Gymnasiums, Dr.-RubenStraß­e, 17.30 Uhr. Frühkirmes in Rurich, 10.30 Uhr Frühschopp­en, 15 Uhr Festumzug, dann Kirmesausk­lang, Bürgersaal, Rurich, Malefinkst­raße 4.

WASSENBERG

Kunst- und Kulturtag Wassenberg, Burgberg, 12-18 Uhr. Offene Gartenpfor­te, Familie Marx, Birgelen, Rosenthale­r Straße 22, 11-18 Uhr. Sonntagstr­eff für Trauernde des ökum. amb. Hospizdien­stes Regenbogen, Restaurant Tante Lucie, An der Windmühle 31, 10-12 Uhr.

KINO

Corso-Filmpalast, Hilfarth, Breite Str. 3, Deadpool 2, 17.30, 20 Uhr. Jim Knopf und gen, welche neuen Funde sie in den vergangene­n Monaten auf Erkelenzer Stadtgebie­t gemacht haben. Deren Arbeit kann nicht hoch genug geschätzt werden, weil sie dabei helfen, Orte in Erinnerung zu behalten, die für die Energiegew­innung von großen Schaufelra­dbaggern verschlung­en werden. Dabei fördern die Archäologe­n auch Erkenntnis­se zutage, die neue Rückschlüs­se auf die regionale Siedlungsg­eschichte zulassen. So wurden unter dem im Januar abgerissen­en sogenannte­n Immerather Dom bereits Hinweise auf eine romanische Vorgängerk­irche, ein Schlussste­in und ein Taufbecken aus dem 16. Jahrhunder­t, gefunden.

Und doch wäre es vielen Menschen im Erkelenzer Land, die ihre Heimat für den Braunkohle­nabbau verlieren, lieber, diese Erkenntnis wäre nie gewonnen worden – die Kohle wäre ebenso unter ihrer Hei- materde geblieben wie diese Funde.

Neuerliche­r Protest gegen den Braunkohle­nabbau kündigte sich in dieser Woche außerdem an. Erneut soll es am Tagebau Garzweiler im August ein Klimacamp geben. Die Aktivisten streben an, sich dabei stärker mit der heimischen Bevölkerun­g zu vernetzen. Ein Ziel, das auch vor einem Jahr ausgegeben worden war. Man darf gespannt sein, wie es in diesem Jahr geschafft wird, dieses umzusetzen. Es ist jedenfalls schwer vorstellba­r, dass die Wiederholu­ng von Aktionen, wie das Eindringen in einen Tagebau oder das Blockieren von Gleisen, der Vernetzung mit der Mehrheit der Menschen im Erkelenzer Land dienlich sein wird.

Neues vom Niederrhei­n-Otter

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