Ohne Antikörper geht es nicht
Eiweißketten Antikörper (Immunglobuline) bestehen aus unterschiedlichen Eiweißketten und sind in verschiedene Klassen eingeteilt. Sie schwimmen in der Blutbahn und sind, ebenso wie die T-Lymphozyten, maßgeschneidert für jeweils ein bestimmtes Antigen. Durch diese spezifische Bindung entsteht ein AntigenAntikörper-Komplex, der – je nach Antikörper-Klasse – verschiedene Abwehrmechanismen in Gang setzen kann: Die schlichteste Methode ist das direkte Blockieren des Antigens durch die bloße Bindung (Neutralisation). Alternativ können Antikörper durch Verkleben und Verklumpen mit dem Antigen den Erreger direkt ausschalten (Agglutination). Oder sie ak- tivieren ein spezielles System der angeborenen Immunantwort (das Komplementsystem), welches bei der weiteren Markierung der Erreger hilft und die gesamte Abwehrreaktion weiter anheizt. Außerdem machen Antikörper durch ihr Andocken an das Antigen die Erregerzellen sichtbar für Fress- und Killerzellen. Erkennung Die Spezifität von Antikörpern ist essentiell für eine intakte Abwehr. Läuft bei der Antigen-Erkennung etwas schief, werden harmlose Eindringlinge (etwa Blütenpollen) wie Krankheitserreger behandelt. Dann greift das Immunsystem körpereigenes Gewebe an, was schwere Erkrankungen auslösen kann. Verbreitete Autoimmunerkrankungen sind Schuppenflechte, rheumatoide Arthritis oder Morbus Basedow.