Beeck bis in die Römerzeit beleuchtet
Bis in die Römerzeit reichten die direkten Bezüge, die Ulrich Dierkes in einem Vortrag für Beeck herstellte. Der Historische Verein möchte mit monatlichen Treffen das Vereinsleben lebendiger gestalten.
BEECK Hermann-Josef Heinen zeigte sich froh darüber, dass so viele Vereinsmitglieder und im Besonderen viele Beecker den Weg in die Bibliothek des Historischen Vereins Wegberg in der Wegberger Mühle gefunden hatten. Kürzlich zum neuen Vorsitzenden als Nachfolger von Karl Küppers gewählt, begrüßte er die mehr als 20 Anwesenden zum Vortrag „Ein Ausflug in die Beecker Historie“von Ulrich Dierkes.
Eine Veranstaltung während der zum dritten Mal aufgelegten monatlichen Geschichtswerkstatt zur Öffnungszeit der Bibliothek, mit der die Mitglieder das Vereinsleben lebendiger gestalten möchten. „Was wir eigentlich vorhaben, ist nicht mit Veranstaltungen ein großes Publikum zu bekommen, sondern die monatlichen Treffen sollen ein Selbstläufer werden“, beschrieb er den Ansatz der Reihe, „Besucher können ohne großes Programm auch mit eigenen Ideen herkommen, so dass ein Austausch mit den Gästen stattfindet.“
Bei den ersten zwei Veranstaltungen habe es bereits eine sehr gute Resonanz gegeben – einfach mit alten Fotos, Geschichten und Geschichtchen herzukommen sei angedacht. Ein reger gedanklicher Austausch fand ebenfalls während der Präsentation des Referenten Ulrich Dierkes statt. Der vor vier Jahren zugezogene und mit einer Beeckerin verheiratete pensionierte Chemielehrer hatte Landkartenausschnitte, Grafiken und Fotografien zu einer Schau zusammengestellt sowie stellte er seine Internetseite vor, auf der er in ausführlicher Form die Ergebnisse seiner Nachforschungen darstellt.
Den Anfang hätten seine Recherchen aufgrund von ungewöhnlichen Straßennamen wie Spanische Kall oder Fronhofstraße genommen, erzählte er. Zur Einbettung des Stadtteils Beeck in geschichtliche Zusammenhänge ging er an diesem Nachmittag bis in die Eisenzeit zurück. Anhand der Abbildung eines Wohnstallhauses aus dieser Zeit verwies er darauf, dass zur Verfügung gestandene Materialien wie Holz zum Bau verwendet wurden. Später waren die Römer im Beecker Raum gewesen – die Kreuzung mehrerer römischer Straßen und Funde römischer Siedlungsspuren verweisen unter anderem darauf. Eine Motte – die Frühform einer Burganlage – sei in Beeck zu Teilen zu sehen, wobei „Haus Beeck“Vorburg war. Die Vorburg von Haus Beeck stammt aus dem 17. Jahrhundert und die angrenzenden Wirtschaftsgebäude aus dem 18. Jahrhundert. Der ehemalige Wassergraben ist jetzt verlandet oder zugeschüttet.
Im Weiteren brachte er die langjährige Zugehörigkeit Beecks zum Herzogtum Jülich und die des größten Teils von Wegberg zum Herzogtum Geldern (das zeitweilig Teil der spanischen Niederlande war), zur Sprache. Oder die Besetzung durch
Frankreich Ende des 18. Jahrhunderts. Während des 19. Jahrhunderts wies die Bürgermeisterei Beeck ähnlich viele Bewohner wie die Bürgermeisterei Wegberg auf.
Die Zuhörer stellten Nachfragen zu Ortsbezeichnungen, berichteten von Erfahrungen mit Denkmalpflegearbeiten oder erkundigten sich nach Ulrich Dierkes literarischen Quellen, die nach seiner Angabe alle öffentlich zugänglich sind. Es entwickelte sich ein lebhafter Austausch, der die Wegberger und im Besonderen Beecker Historie zum zentralen Gegenstand hatte – ganz im Sinne des Historischen Vereins.