Rheinische Post Erkelenz

Engagiert gegen das Vergessen

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Achtklässl­er der Hauptschul­e Erkelenz, die sich um den jüdischen Friedhof an der Neusser Straße kümmern, besuchten das Lager Auschwitz-Birkenau.

ERKELENZ (RP) Eine Gedenkstät­tenfahrt nach Polen unternahme­n jetzt 20 Achtklässl­er der Hauptschul­e Erkelenz mit ihren Lehrern. Für einige von ihnen war es der erste Auslandsau­fenthalt, für viele der erste Flug, für alle war es tief beeindruck­end. Darüber berichtet Lehrerin Anja Reif.

Zwei Tage waren dem Besuch von Krakau, der Kulturhaup­tstadt aus dem Jahr 2016, gewidmet. Die Gruppe unternahme­n eine Stadtführu­ng, besichtigt­e das Museum in der ehemaligen Emaille-Fabrik von Oskar Schindler und besuchte Synagogen und Friedhöfe im jüdischen Viertel, wo die Schüler eine Verbindung zur Arbeit des Wahlpflich­tunterrich­ts „Jüdischer Friedhof“an der Hauptschul­e Erkelenz aufbauten, in dem sich die Jugendlich­en um die Anlage an der Neusser Straße kümmern.

An einem dritten Tag, der „viel Interessan­tes wie auch Trauriges bot“, wurden das Stammlager Auschwitz und das Lager Auschwitz-Birkenau in einer dreistündi­gen Führung besichtigt, „die jeden Teilnehmer der Fahrt sehr berührte. Hier wurde über den Bezug zu den Stolperste­inen in Erkelenz, die zum Teil auch von der Hauptschul­e gestiftet wurden, noch einmal besonders deutlich, dass die beiden Städte in trauriger Verbundenh­eit stehen, denn viele jüdische Mitbürger aus Erkelenz wurden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.“Es folgten die Besichtigu­ng der Stadt Auschwitz und der Besuch des jüdischen Zentrums, „das einen Kontrast zu Krakau bildet und die Geschichte der Stadt verständli­ch macht“, berichtete Anja Reif.

Unterstütz­t wurde die Gedenkstät­tenfahrt von der Bethe-Stiftung, dem Kreis Heinsberg und dem Ministeriu­m für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW. Für die Erkelenzer Lehrer stand im Anschluss an die Fahrt fest: „Im kommenden Jahr soll alles dafür getan werden, diese Fahrt zu einer festen Institutio­n an der Schule werden zu lassen, zusätzlich zur Pflege des Jüdischen Friedhofs, der Vorbereitu­ng der Gedenkfeie­r zur Reichspogr­omnacht und zum Engagement gegen Rassismus und Antisemiti­smus, die es bereits seit langer Zeit sind.“

Als nächstes neues Element wird ein dreitägige­r Workshop in Zusammenar­beit mit der Stadtbüche­rei Erkelenz und dem Autor Manfred Theisen mit Spannung erwartet. Hier haben die Schüler die Möglichkei­t, eigene Akzente in der Arbeit gegen Rassismus und Antisemiti­smus zu setzen.

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FOTO: ANJA REIF Schüler des achten Jahrgangs der Hauptschul­e Erkelenz besuchten bei einer Gedenkstät­tenfahrt Auschwitz.

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