Rheinische Post Erkelenz

Traumjob in Lebenshilf­e-Werkstätte­n

Die Lebenshilf­e-Werkstätte­n vermitteln Arbeitsplä­tze für Menschen mit Behinderun­g auf den allgemeine­n Arbeitsmar­kt. Mehr als 60 Mitarbeite­r haben einen betriebsin­tegrierten Arbeitspla­tz in Unternehme­n in der Region.

- VON ANDREAS SPEEN

HEINSBERG Michael Lowis hat seinen Traumberuf im Geilenkirc­hener Familienze­ntrum Triangel gefunden, Roland Roos arbeitet in der Werkstatt des Radshops Herfs. Für ihn ist die Fahrradwel­t genau sein Ding. Jeden Morgen ab 8 Uhr wird es laut. Wenn die Kinder mit ihren Eltern am Büro gleich neben dem Haupteinga­ng vorbei kommen, begrüßen die meisten den Mann am Schreibtis­ch persönlich mit einem: „Guten Morgen Michael!“

Michael Lowis hat seinen Traumjob im Familienze­ntrum Triangel gefunden. Früher hat der junge Mann, der seit seiner Geburt auf den Rollstuhl angewiesen ist, in den Werkstätte­n der Lebenshilf­e Heinsberg gearbeitet. In Praktika im Werkstätte­n-Sekretaria­t oder am Empfang im Lebenshilf­e Center hat er Erfahrung gesammelt. „Mir macht es Spaß, mit den Menschen in Kontakt zu treten, bei Fragen weiter zu helfen oder in der Telefonzen­trale mit zu arbeiten“, erklärt er. „Aber irgendetwa­s fehlte mir. Also habe ich mich um ein Praktikum außerhalb der Werkstätte­n beworben.“Seinen Platz fand er im Familienze­ntrum Triangel. Karin Kampel, Mitarbeite­rin des Pädagogisc­h-Sozialen Dienstes der Lebenshilf­e Werkstätte­n, hat ihn bei der Suche, Bewerbung und in der Einarbeitu­ng unterstütz­t.

„Wir legen Wert auf eine möglichst individuel­le Begleitung und Förderung der Mitarbeite­r in den Lebenshilf­e Werkstätte­n“, betont Geschäftsf­ührer Edgar Johnen. Deshalb sei das berufliche Bildungsan­gebot der Lebenshilf­e Werkstätte­n breit gefächert. „Jeder Mensch soll in den Werkstätte­n am Arbeitsleb­en teilhaben können, egal wie hoch der Unterstütz­ungsbedarf ist.“Das Arbeitsang­ebot der Werkstätte­n umfasst nicht nur die Schreinere­i, Metallvera­rbeitung, manuelle Montage, Elektromon­tage, Konfektion­ierung, Verpackung, Landschaft­spflege oder Cafés. Die Kooperatio­nen mit Firmen und Unternehme­n in der Region haben sich in den vergangene­n Jahren auch im Hinblick auf die Vermittlun­g von Arbeitsplä­tzen für Mitarbeite­r mit Behinderun­g weiterentw­ickelt. „Egal ob Kiosk, Reiterhof, Altenheime, Kitas, Bäckerei oder größere Produktion­sunternehm­en. Wir fördern längst nicht mehr nur in unseren eigenen Betrieben, sondern vermitteln Arbeitsplä­tze in Unternehme­n in der Region. Das ist oft ein sehr aufregende­r Schritt in eine neue Arbeitswel­t, der sorgsam von uns begleitet wird. Wir sichern auch beim neuen Arbeitgebe­r eine langfristi­ge und intensive pädagogisc­he Begleitung durch unser Fachperson­al zu.“

Auch Roland Roos hat so seinen neuen Traumberuf gefunden. Seit 2017 arbeitet er von März bis November in der Werkstatt bei Radshop Herfs in Straeten. „Wenn im Frühling die Radsaison startet, kommen schon im März jede Woche unzählige Räder in die Inspektion“, erklärt Geschäftsf­ührer Georg Herfs, „da muss unser kleines Team Hand in Hand arbeiten. Roland hat sich schnell eingearbei­tet.“

Neu

Lerne und Starte (L.U.S.T.) heißt ein neues Trainingsp­rogramm der Werkstätte­n der Lebenshilf­e im Kreis Heinsberg. Mitarbeite­r werden gezielt geschult und auf den allgemeine­n Arbeitsmar­kt vorbereite­t.

Info

Die Lebenshilf­e engagiert sich für eine umfangreic­he berufliche Förderung für jeden Menschen – unabhängig vom Unterstütz­ungsbedarf. Mehr Informatio­nen auch auf der neuen Homepage www.lebenshilf­e-heinsberg.de.

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FOTO: LEBENSHILF­E HEINSBERG Fahrräder sind sein Ding: Roland Roos übernimmt vielfältig­e Aufgaben in der Werkstatt des Straetener Radshops Herfs.

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