Feuer zerstört Wald bei Straelen
Bei dem Brand wurde auch ein Löschhubschrauber aus den Niederlanden eingesetzt.
STRAELEN Von drei Uhr morgens bis weit nach 21 Uhr hat ein Feuer am Samstag in einem Waldstück bei Straelen gewütet. Dann war es unter Kontrolle. „Die Schäden sind schon enorm“, sagt Christoph Zebunke, Leiter des Bereichs Privat- und Kommunalwald beim Regionalforstamt Niederrhein. In der Einsatzleitstelle nahe dem Brand war er den ganzen Tag vor Ort, um gemeinsam mit der Feuerwehr die Löschaktion zu organisieren.
Ein Bereich von rund vier Hektar habe gebrannt, sagt Zebunke. Weil der Brand nachts gegen 2.50 Uhr ausgebrochen sei, sei er lange nicht entdeckt worden. „Dadurch ist ein großes Feuer entstanden, das nicht nur am Boden gebrannt hat.“Zwar seien die Kronen der höheren Bäume nicht in Brand geraten. „Aber die Stämme auf halber Höhe sind schwarz. Wir gehen davon aus, dass nicht bei allen, aber bei vielen Bäumen die Kambiumschicht zerstört wurde.“In dieser Schicht werden neue Holzzellen gebildet. Ohne sie kann der Baum nicht wachsen und stirbt ab.
Der Wald bei Straelen ist im Besitz von drei Privateigentümern. Es handelt sich um einen Mischwald mit vielen Kiefern, dazwischen stehen Eichen, Birken, Ebereschen, Vogelbeer- und andere Laubbäume. Er werde extensiv bewirtschaftet, so Zebunke. Historisch handele es sich um eine Wiederaufforstung aus der Nachkriegszeit.
Der Löscheinsatz hatte sich zudem kompliziert gestaltet, weil in der Nähe Phosphor-Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet wurden. Der Kampfmittelräumdienst gab jedoch schnell Entwarnung. Zudem verläuft knapp 450 Meter vom Brandherd entfernt ein Teilstück der Öl-Pipeline zwischen Rotterdam und Köln. Weil wegen der nahen Rohre die Gefahr einer Explosion bestand, war stundenlang auch ein Löschhubschrauber aus den Niederlanden im Einsatz, der Wasser aus der Blauen Lagune in Wachtendonk als Löschmittel einsetzte. Der Hubschrauber kann bis zu 8000 Liter auf einmal transportieren. Dazu habe man zwei Schneisen von etwa vier Metern in den Wald geschnitten, damit die Feuerwehrleute vorrücken konnten, sagt Zebunke. Auch der Wasserwerfer eines Landwirts aus der Region sei zum Einsatz gekommen.
„Insgesamt hat alles gut geklappt“, resümiert Zebunke. Die Polizei ermittelt zur Brandursache. Die Feuerwehr vermutet eine fahrlässige Handlung.
Welchen Schaden der Wald genau genommen habe und ob es Hilfszahlungen der Behörden für die Eigentümer geben könne, müsse man jetzt prüfen. „Durch so einen Brand leiden natürlich vor allem die Kleintiere“, sagt Zebunke. „Die Hummusschicht des Bodens ist völlig verbrannt, sodass die ganze Ökologie in Mitleidenschaft gezogen ist.“