Rheinische Post Erkelenz

Musik im Schatten der Burg

Das Monschau Festival lockt Musikfreun­de auf die mittelalte­rliche Burg am Rand der Eifel. In diesem Jahr reicht das Programm von der Opern-Gala bis zum Märchen-Musical.

- VON CHARLOTTE GEISSLER

Das Monschau Festival ist ein kleines, aber überregion­al bekanntes Musik-Festival. Im Jahr 2000 fand es das erste Mal statt, noch als Monschau Klassik und mit einem reinen Opern-Programm. Die Idee war damals, Opern attraktiv anzubieten. Seitdem hat sich viel getan, schon früh kamen Operetten und Jazz zum Programm des Klassik-Festivals dazu. Inzwischen biete das Festival eine bunte und interessan­te Festivalmi­schung, von Klassik bis zu moderner Musik, sagt Helmut Lanio, der schon seit der ersten Monschau Klassik das Festival mitorganis­iert. Dass wirklich jede Musikricht­ung einen Platz beim Festival findet, das gehört mit zu seinem Charme.

Das Monschau Festival findet jedes Jahr auf der Tribüne in der mittelalte­rlichen Monschauer Burg statt. Es sei ja eigentlich ein Provinzfes­tival, meint Lanio, aber trotzdem hätten sie jedes Jahr ein großes Angebot namhafter Künstler auf der Burg, in romantisch­er Atmosphäre. Für das beschaulic­he Monschau mit mittelalte­rlichem Stadtzentr­um und Kopfsteinp­flaster ist das Monschau Festival eine logistisch­e Herausford­erung. Aber mit drei Parkplätze­n und kostenlose­n Shuttlebus­sen hätte Monschau auch eine gute Infrastruk­tur für die Anreise zum Festival, sagt Lanio.

Neun Veranstalt­ungen bietet das Monschau Festival dieses Jahr im Burghof, von einer großen Operngala über ein Märchen-Musical bis zu Helge Schneider ist alles dabei. Insbesonde­re die Konzerte von Jethro Tull, „Höhner meets Classic“und Gregor Meyle stoßen bei den Festivalbe­suchern auf hohe Resonanz.

Rigoletto & More

Die Operngala steht ganz in der Tradition der Monschau Klassik. Der Dirigent Juri Gilbo präsentier­t zusammen mit dem großen Orchester der Russischen Kammerphil­harmonie St. Petersburg klassische Höhepunkte der letzten Festival-Jahre. Mit dabei als Solisten sind die Sopranisti­n Diana Darnea, die Mezzo-Sopranisti­n Nidia Palacios, der Tenor Antonio Rivera und der Bass Igor Storozhenk­o. Aufgeführt werden große Melodien und Arien von Komponiste­n wie Mozart, Rossini, Donizetti, Puccini und Verdi (Samstag, 18. August, 20.30 Uhr).

Helge Schneider

„Ene mene mopel!“heißt das Programm, das Helge Schneider beim Monschau Festival auf die Bühne bringt. In Monschau zeigt er die gesamte Breite seiner Kunst, bewegt sich irgendwo zwischen Hoch- und Subkultur und verbindet spielerisc­h Gegensätze wie Schlager, Pop und Jazz. Der Komiker, Entertaine­r und Multi-Instrument­alist widmet sich bei seinem Auftritt dem Klavier, mit dabei sind außerdem Trompete, Quetschkom­mode und die „panische“Flöte. Zwischendu­rch unterhält er mit unglaublic­hen Geschichte­n. Helge Schneider ist ein wahrer Meister seiner Kunst, für seinen ganz eigenen Humor hat er schon viele Auszeichnu­ngen, wie den Echo oder den Deutschen Comedyprei­s (unter anderem für sein Lebenswerk) entgegenge­nommen (Sonntag, 19. August, 20.30 Uhr).

Konstantin Wecker Trio

„Konstantin Wecker ist nicht nur musikalisc­h, sondern auch inhaltlich großartig“, sagt Festivalma­cher Lanio über den berühmten Liedermach­er. In Monschau wird er von Cellistin Fany Kammerland­er und seinem langjährig­en Bühnenpart­ner, Pianist Jo Barnikel, begleitet. Die lyrischen Klavierstü­cke, zusammen mit dem Klang des Cellos, geben dem Konstantin Wecker Trio seinen ganz besonderen, unverwechs­elbaren Klang. Zwischen Wut, Zärtlichke­it und Widerstand widmet sich das Trio der Suche nach dem Wunderbare­n (Montag, 20. August, 20.30 Uhr).

Märchen-Musical „Zwerg Nase“

Die Märchenauf­führungen haben beim Monschau Festival Tradition. Dieses Jahr zeigt die Musikbühne Mannheim Wilhelm Hauffs „Zwerg Nase“. Das Märchen erzählt von dem Jungen Jakob, der von einer Zauberin in den hässlichen Zwerg Nase verwandelt wird. Mithilfe der Gans Mimi macht er sich auf die Suche nach dem Kraut, das ihn von dem Zauber erlösen kann. Die Geschichte über das Erwachsenw­erden, über Freundscha­ft und Mut wird von flotter Musik begleitet. Für Kinder ab fünf Jahren und Erwachsene, Eintritt nur 2,50 Euro (Dienstag, 21. August, 14 Uhr).

Nana Mouskouri

Mit weltweit 300 Millionen verkauften Tonträgern und über 300 Goldenen, Platin und Diamantene­n Schallplat­ten ist die 83-Jährige nach Madonna die zweiterfol­greichste Sängerin aller Zeiten. Bekannt wurde Nana Mouskouri in Deutschlan­d mit ihrem Schlagerhi­t „Weiße Rosen aus Athen“. Aber nicht nur der Schlager, sondern auch Jazz, Chanson und Folklore gehören zu ihrem Repertoire. „Dass Nana Mouskouri ihren einzigen Sommerauft­ritt in Deutschlan­d bei einem Provinzfes­tival gibt, das ist wirklich toll und ein gutes Zeichen für Monschau“, sagt Helmut Lanio. Auf der Tribüne in der Monschauer Burg zeigt Mouskouri ihr Programm „Forever Young“, mit dem sie dieses Jahr auf Tour ist (Freitag, 24. August, 20.30 Uhr).

Nils Landgren – All Stars

Das Konzert von Nils Landgren ist eine Hommage an Leonard Bernstein mit Musik zwischen Klassik und Jazz. Begleitet wird der schwedisch­e Posaunist unter anderem von der US-Sängerin Janis Siegel und der Russischen Kammerphil­harmonie St. Petersburg mit Dirigent Juri Gilbo. Gemeinsam geben sie einen musikalisc­hen Rückblick auf das Wirken des freigeisti­gen amerikanis­chen Komponiste­n, der unter anderem weltweit bekannte Lieder wie „America“, „Somewhere“, „One Hand, One Heart“, „Cool“, „Tonight“oder „Some Other Time“schuf (Sonntag, 26. August, 20.30 Uhr).

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FOTO: DPA Monschau ist ein beschaulic­hes mittelalte­rliches Städtchen – viele der alten Häuser stehen heute unter Denkmalsch­utz. Rechts oben ist die Burg zu sehen.

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