Die Katzenliebe der Patricia Highsmith
Buch
Natürlich denkt jeder sofort an ihre Krimis, wenn der Name Patricia Highsmith fällt. Aber die gebürtige Texanerin, die den größten Teil ihres Lebens in Europa verbrachte, war auch eine große Katzenliebhaberin. Ach was, die Tiere waren praktisch ihre Lebensbegleiter. Mit bis zu sechs Katzen soll Highsmith gelebt haben. Und diese hat sie liebevoll beschrieben, bedichtet und gezeichnet. Wie tief und vielschichtig ihre Beziehung zu den Katzen war, dokumentiert jetzt der kleine, feine Diogenes-Band, der zum Weltkatzentag die Erzählungen über ihre Tiere, Essays, Lyrik und Zeichnungen versammelt. Wie tief sie in das Wesen der Tiere einzutauchen verstand, verrät ein Gedicht mit dem niedlichen Titel „Kätzchen“, das mit den Worten beginnt: „Die ganze Welt schuf man für mich, / Damit ich damit spiele: / Grashüpfer, Stuhlleisten, Tupfen auf dem Stoff, / Schatten, Flusen und mein eigener Schwanz“. Ein Buch für Highsmithund für Katzen-Fans.
los
gut. Das hat auch mit ästhetischen Gründen zu tun: Während der Text eine bittere biblische Situation (Jesu Mutter unterm Kreuz) beschreibt, bietet die Musik lauter Wonnen, unvergängliche Melodien und saftige Ensembles, die man eher in einer Oper erwartet.
Jetzt kommt eine Neuaufnahme vom Bayerischen Rundfunk (Sony), die uns zeigt, dass Pracht und Tiefgang einander nicht ausschließen. Mit exquisiten Solisten (Rosa Feola, Gerhild Romberger, Dmitry Korchak und Mika Kares), dem Rundfunkchor und dem Rundfunkorchester formt Dirigent Howard Arman das „Stabat Mater“zu einem stilechten, gleichwohl sinnenfrohen Belcanto-Kunstwerk. Die Sänger sind großartig, der Chor klingt famos, und das Orchester zeigt Spiellaune. Mit einem Wort: Die CD macht Spaß und geht zu Herzen!
Wolfram Goertz