Karibik-Feeling auf dem Breteuilplatz
Der Klimabeauftragte der Stadt Hückelhoven hatte verstanden: Von der Erstauflage „Hückelhoven Karibisch“im August 2017 nahm er mit, dass in Sachen Erderwärmung für den Breteuilplatz noch „Luft nach oben“wäre.
HÜCKELHOVEN Hochsommerliche Temperaturen von weit über 30 Grad ließen Besucher von „Hückelhoven Karibisch“bei der diesjährigen Auflage darüber nachdenken, einen Last-Minute-Trip in die Karibik zu buchen – der Abkühlung wegen.
„Brennend heißer Wüstensand“(Freddy Quinn, 1956) war es naturgemäß nicht, was da in gut zehn Kubikmetern Sand auf dem Breteuilplatz wartete, um durch zahllose Füße vom Freitag- bis zum späten Sonntagnachmittag durchgewühlt zu werden, auch von jeder Menge Kinder, die vor den abendlichen Rhythmen das pulverisierte Gestein vom Niederrhein zu Ballspielen, Frisbee-Würfen und Burgenbau verwendeten.
Echt coole Drinks in Form von Caipirinhas unterschiedlicher Geschmacksrichtungen, Cuba Libre, Pina Colada, die ganze Palette von alkoholischen Mixgetränken mit Wodka, Whiskey und Rum, darunter „Sex on the Beach“mit anregenden Inhalten. Der Tequila Sunrise, Sonnenaufgang, wurde zum Sonnenuntergang geordert, der in Hückelhoven, also Mitteleuropa, wesentlich länger dauert als in der Karibik, wo das, in Äquatornähe, in wenigen Minuten erledigt ist.
Schon am Freitagabend war der Breteuil-Sandplatz gut gefüllt, wo in späteren Stunden der Getränke-Absatz derart hoch war, dass deren Kühlung schon einige Mühe bereitete. Vermisst wurden Wasserspiele und Wassereis für die Kinder und die großen jamaikanischen Speisestände der Erstauflage im vergangenen Jahr. Pirate-Burger und kühlende Desserts auch mit Eis-Variationen sorgten nun aber für ein dennoch stimmiges Angebot.
Im Vordergrund natürlich die Musik: „Latino Total“, die mit Klassikern kubanischer Musik wie auch von Carlos Santana den Aufmacher lieferten. Am Samstag dann mit „Roughhouse“der Hauptact mit dem ur-karibischen Reggae, der den Breteuilplatz zum Party-Beach verwandelte, alle Sitz- und Stehplätze einschließlich der das alte Rathaus umgebenden Gastronomien begehrt und besetzt bis in den Sonntag hinein. Die in die Beine fahrende Musik, Cocktails und Bier förderten rhythmische Bewegung auf dem Blaustein-Parkett, das in dieses hinein platzierte Wasserspiel blieb trocken, zum Bedauern einer Reihe von Cool-Enthusiasten.
Am Sonntag dann schon kurz nach Mittag beim Geschäftsführer der veranstaltenden Stadtmarketing-GmbH, Carsten Forg, volle Zufriedenheit, und beim Mitarbeiter der organisierenden „StreetBeach-Just-Festival-GmbH“, Mike Schmedtkordt, der „mehr als Zufriedenheit“bekannte; demnach steht der dritten Auflage „Hückelhoven Karibisch“nichts im Weg – und ist nach dem „Rheinischen Grundgesetz“dann schon Tradition.
Sonntag ist traditionell Familientag, an dem gestern die schattige Hüpfburg und das „Sandmalen“für die unter und über Dreijährigen begehrte Aktionen waren. Sandmalen spielte sich nicht auf den zehn Kubikmeter vor dem Rathaus ab, sondern an einem Stand, der zehn verschiedene Farbsände anbot, die auf lustige Klebe-Folien mit Tieren, Märchenfiguren und dem unübersehbaren „Lightning McQueen“gestreut werden konnten.
Den musikalischen Wochenend-Ausklang lieferte dann „André George“mit Band und teils eigenen Reggae-Stücken, selbst komponiert und deutsch getextet – lässiger Ausklang in jeder Hinsicht echt karibischer Tage in Mitteleuropa.