Beeck siegt 2:1 – ein Slapstick-Tor bringt Wende
Fußball: Der FC gewinnt das Finale beim Rurdorfer Sommercup gegen Freialdenhoven. Ein Doppelschlag nach 70 Minuten entscheidet.
LINNICH Seit 2012 spielen Kapitän Maurice Passage und Kassenwart Thomas Lambertz für den FC Wegberg-Beeck. Zum siebten Mal haben sie daher nun also auch den Rurdorfer Sommercup im FC-Trikot gespielt. Beide kennen weiterhin nur das Gefühl, das heimelige Rurtalstadion nach dem Standardfinale gegen Borussia Freialdenhoven als Sieger zu verlassen. Denn auch das siebte Endspiel in Folge gegen den großen Dauerrivalen gewannen die Schwarz-Roten: Vor rund 750 Zuschauern bogen sie im Clàsico dabei einen 0:1-Rückstand um, siegten durch einen Doppelschlag in der 71. und 73. Minute 2:1 und kassierten damit auch wieder die stattliche Siegprämie in Höhe von 2500 Euro.
„Das war heute angesichts der Temperaturen schon eine ziemlich anstrengende Angelegenheit“, kommentierte Passage den erneuten Triumph beim „Reibekuchen-Cup“. Trotz der Gluthitze schenkten sich die Kontrahenten nichts, stand die äußerst ausgeglichene und torchancenarme Partie ganz im Zeichen von couragiert geführten Zweikämpfen, wurde auch vermeintlich verlorenen Bällen immer noch nachgesetzt. „Richtige“Freundschaftsspiele gibt es zwischen Beeck und Freialdenhoven aber auch nicht – im Duell dieser beiden Mittelrheinligisten ist immer Musik drin.
Dementsprechend begann Beeck mit einem Aufstellung, die weitgehend so auch im Meisterschaftsauftakt gegen den VfL Vichttal in drei Wochen beginnen könnte – bis auf Stammkeeper Stefan Zabel, der urlaubsbedingt fehlte, und Sebastian Wilms, der nach Seminarwoche in Berlin gestern erst mal auf der Bank Platz nahm. Und auch die Borussia bot natürlich alles auf, was Rang und Namen hat – darunter Heimkehrer Mark Szymczewski, der in der vergangenen Saison noch das FC-Trikot getragen hatte.
Ausgerechnet der brachte die Borussia nach einer intensiv geführten, aber ereignisarmen ersten Halbzeit kurz nach dem Seitenwechsel in Führung: Ein Zuspiel Yannik Kuhnkes von der rechten Seite netzte er ein (51.). Uneingeschränkte Freude herrschte bei der Borussia darüber allerdings nur sechs Minuten. Dann leistete sich Freialdenhovens bereits verwarnter Linksverteidiger Alain N’Goua, der in der Offensive in Hälfte eins einige gute Szenen hatte, in Höhe der Eckfahne ein völlig überflüssiges Foul – und sah dafür zurecht von Schiri Robin Grau (Pfingsheim) Gelb-Rot (57.). Eine Aktion, die Borussias Dauercoach Wilfried Hannes auf die Palme brachte: „Da darf Alain niemals so hingehen. Das darf ihm nicht passieren, er ist ja schon ein gestandener Spieler mit viel Mittelrheinliga-Erfahrung“, schrieb er dem Zugang, der vom SV Bergisch Gladbach gekommen war, ins Stammbuch.
15 Minuten nach dem Platzverweis schwoll Hannes erneut der Kamm – und auch dazu hatte er wieder allen Grund. Denn Beeck hatte sich nach dem Feldverweis zwar eine klare optische Feldüberlegenheit, aber keine einzige zwingende Ausgleichschance erarbeitet. Doch dann trat Borussias Keeper Tobias Werres auf den Plan. In unguter Loris-Karius-Manier traf er bei einem Rückpass den Ball so gut wie gar nicht, Shpend Hasani reagierte geistesgegenwärtig und schob den Ball ins leere Tor (72.). 100 Sekunden später hatte Beeck die Partie dann auch schon komplett gedreht: Eine Ecke des früh für den angeschlagenen Marius Müller eingewechselten Norman Post verpassten im Strafraum zunächst Freund und Feind,
Danny Fäuster stand dann goldrichtig, bugsierte den Ball über die Linie und zelebrierte sein Tor standesgemäß für einen Vizekapitän (74.). Von diesem Doppelschlag erholte sich die Borussia nicht mehr, Beeck brachte die Partie routiniert und clever nach Hause.
„Der Platzverweis und das kuriose Ausgleichstor waren die spielentscheidenden Situationen. Dass es angesichts der hohen Temperaturen am Spiel ohne Ball mangelte, ist verständlich. Die Einstellung stimmte aber“, meinte Beecks Coach Friedel Henßen. „Wer zwei solche Fehler wie wir macht, der kann so ein Spiel eben nicht gewinnen – so einfach ist das“, resümierte Hannes. Und Siegtorschütze Fäuster? Der dachte an die nun schon gut gefüllte Mannschaftskasse: „Der erste Mannschaftsabend kann kommen – das schmeckt“, erklärte er grinsend.
Mittlerweile ist auch klar, wo es Nico Czichi hingezogen hat: Der bisherige Beecker hat bei Mittelrheinligist VfL Vichttal angeheuert – und der kommt eben am ersten Spieltag der neuen Saison nach Beeck.