Der SV Kuckum trauert um Ehrenvorsitzenden Hardy Beckers
ERKELENZ Nach Helmut Clever, der 2011 gestorben ist, trauern die Fußballer des SV Niersquelle Kuckum um eine weitere herausragende Persönlichkeit, die den Verein viele Jahrzehnte lang entscheidend geprägt hat: Nach sehr langer und schwerer Krankheit starb Sonntag vor einer Woche der Ehrenvorsitzende Hardy Beckers. Der gebürtige Mönchengladbacher, der über 30 Jahre als Vermessungsingenieur bei der Stadt Mönchengladbach arbeitete, wurde 73 Jahre alt.
„In Fußballkreisen wird Hardy Beckers weit über die Erkelenzer Stadtgrenzen hinaus geschätzt, was an seiner respektvollen Art und Weise seines Umgangs mit Funktionären, Trainern und Spielern liegt“, hatte sein Schwiegersohn Thomas Portz in der Jahresversammlung 2011 erklärt – da beerbte Portz den bereits sichtlich von seiner Krankheit gezeichneten Hardy Beckers als Vorsitzender.
Zwölf Jahre führte Beckers den SV, hatte 1999 seinerseits das Amt von Helmut Clever übernommen. Zuvor war Beckers Jugendleiter, Pressewart und Obmann beim SV sowie von 1992 bis 2004 Pressesprecher der Nierspokalgemeinschaft – ein Amt, das er ebenfalls mit sehr viel Herzblut ausfüllte. So war die Zusammenarbeit mit der Sportredaktion der Rheinischen Post Erkelenz stets hervorragend.
Über seinen Sohn Michael kam Hardy Beckers, der 1969 der Liebe wegen nach Kuckum gezogen war (seine Frau Anneliese ist eine Ur-Kuckumerin), zum SV. „Ich bin ein Quereinsteiger im Fußball gewesen, denn selbst gespielt habe ich nie, da es meine Eltern nicht erlaubt haben“, erzählte er einmal in einem Interview mit dieser Redaktion. Beim SV habe er dann eine „Tellerwäscherkarriere“hingelegt, führte er schmunzelnd weiter aus.
Vor allem leitete Hardy Beckers das operative Geschäft rund um die Erste Mannschaft, auch wenn er auf dem Papier ab 1993 erst mal „nur“Pressewart war. In Wirklichkeit hatte er da die Fäden aber schon fest in der Hand – Beckers war gemeinsam mit Trainer Hans-Peter Fliescher der Macher und Architekt des gewaltigen sportlichen Kuckumer Aufschwungs. 1994 stiegen die Nierskicker erstmals in die Bezirksliga auf, 2001 gar in die Landesliga. Dort hielten sie sich zwei Jahre.
„Die Bezirksliga ist unsere Bundesliga, die Landesliga unsere Champions League“, betonte er gerne in dem Wissen, dass der SVK auf Sicht wieder in die Kreisliga zurückkehren würde. Nachdem die „goldene“Spielergeneration abgetreten war, kam es ja auch so.
Sehr am Herzen lag Hardy Beckers zudem stets der Fairplay-Gedanke. Bis Anfang der 90er Jahre genoss der SV Kuckum den nicht gerade schmeichelhaften Ruf einer Kloppertruppe – den hatten sich die Niersquell-Kicker freilich auch regelrecht erarbeitet. Beckers wurmte das mächtig, drängte im Verbund mit Fliescher auf einen grundlegenden Kurswechsel. Aus dem einstigen Saulus wurde in der Tat dann ein Paulus, wie der zweifache Gewinn des Oddset-Fair-Play-Cups des Fußballverbands Mittelrhein unterstreicht. Auf diese 1999 und 2006 erworbenen Auszeichnungen war Beckers genauso stolz wie auf die vielen sportlichen Erfolge.
Beerdigung