Klavierkunst aus Taiwan
Pianist Yu-Lun Chang, Meisterkurs-Schüler von Xin Wang, spielte Werke von Beethoven, Prokofjew und Granados.
BEECK Zum sechsten Mal gastierte ein Meisterkurs-Schüler beim Kulturförderkreis Opus 512 in Wegberg-Beeck. Der junge taiwanesische Pianist Yu-Lun Chang war der Star des Abends und ist Teilnehmer des Meisterkurses „Next Generation“der Pianistin und Klavierpädagogin Xin Wang. Chang, der unter anderem an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim ausgebildet wurde, hat bereits früh zahlreiche namhafte Preise bei internationalen Musikwettbewerben gewonnen, so beispielsweise in Italien, Hongkong, Taiwan sowie Japan, und konzertiert als Solist und Kammermusiker in Europa und Asien.
Hans-Günther Scheulen, Vorsitzender von Opus, begrüßte die Konzertgäste im Musiksaal des Beecker Vincentiushauses. Kurz darauf begann Chang den Abend mit der meisterhaft gespielten Arie „Eurydikes Schattenwanderung“von Christoph Willibald Gluck. Auch sein Spiel von Beethovens Klaviersonate Nr. 32 in c-Moll, op. 111 überzeugte auf ganzer Linie. Nach einer kurzen Pause führte der Weg Changs musikalischer Darbietungen über den Sarkasmus, op. 17 von Sergei Sergejewitsch Prokofjew, die „Ochos valses poéticos“von Enrique Granados und Alfred Grünfelds Soirée de Vienne, op. 56. Sein meisterliches Können und Talent an den Tasten wurde vom Publikum mit lautem Applaus belohnt.
Yu-Lun Chang wurde in Tainan, Taiwan, geboren und studierte dort von 2006 bis 2014 bei Professor Grace Chung an der Tainan National University of the Arts. Nach dem Klavierstudium im Bachelor absolvierte er seinen Master in Deutschland und studierte seit 2014 bei Professor Robert Benz in Mannheim – sein Studium dort beendete er 2016 mit Auszeichnung. Derzeit absolviert Chang bei Robert Benz seine solistische Ausbildung.
Während des Studiums erhielt er mehrere Stipendien. Auch sein Erfolg bei großen weltweiten Wettbewerben spricht für sich und sein ausgezeichnetes Können, so erhielt er erste und spezielle Preise unter anderem bei der Alion Baltic International Music Competition in Estland, bei der vierten Internationalen Youth Music Competition in Litauen, bei der 28. Young Musician International Competition und beim achten International Youth Academy Award in Italien sowie dem Yamaha Musikwettbewerb für Klavier in Taiwan und dem Internationalen Musikwettbewerb der klassischen Musik für Klavier und Orchester in Tokio. Neben seiner Teilnahme an Musikfestivals in Estland, Italien, Deutschland, Österreich, Taiwan und den USA ergänzt er seine Ausbildung regelmäßig durch die Teilnahme an verschiedenen Meisterkursen, so wie Xin Wangs „Next Generation“.
Xin Wang, selbst eine mit allen Ehren bedachte Konzertpianistin, Dozentin, Mitveranstalterin des Geilenkirchener Klaviersommers und Jury-Mitglied bei wichtigen Klavierwettbewerben, betreut regelmäßig junge Pianisten aus dem asiatischen Raum in ihren Meisterkursen. Mit ihren Schülern ist sie schon oft bei Opus 512 zu Gast gewesen. Das erste Konzert dieser Art bot noch fünf Musikern eine Bühne, mit der Zeit sind es jedoch weniger geworden, und einige traten wie Chang als Solisten auf. Das läge jedoch nicht zuletzt daran, dass die Meisterkurse und somit auch die Leistungen der hochkarätigen Schüler in der europäischen Musikszene immer mehr Beachtung fänden. „Wir sind unglaublich froh über diesen Kontakt“, beschied Hans-Günther Scheulen und fuhr fort: „Bisher haben uns diese jungen Musiker ausnahmslos sehr viel Freude bereitet. Die Konzerte sind immer etwas Besonderes und diese jährliche Veranstaltung ist inzwischen zur Tradition geworden.“