Rheinische Post Erkelenz

Für ihn wurde es Zeit für einen deutschen Verein

- VON MARIO EMONDS

WEGBERG Beim Namen Blättler klingelt es bei etwas älteren Fußballken­nern im Kreis Heinsberg: Der Niederländ­er Pierre Blättler ließ nach Profi-Stationen bei seinem Stammverei­n Roda Kerkrade, den Schweizer Klubs FC St. Gallen, FC Zürich und FC Baden von 1995 bis 1997 seine Profikarri­ere bei Germania Teveren ausklingen – zur Hochzeit des Heideklubs also.

Einen Blättler aus Holland hat sich nun auch Mittelrhei­nligist FC Wegberg-Beeck geangelt: Tim Blättler. Der 23-Jährige kommt vom Fünftligis­ten VV Chèvremont (Kerkrade) – und ist der Neffe von Pierre Blättler. „Mein Onkel hat mir gesagt, dass die Mittelrhei­nliga eine gute Liga ist, in der ich mich zeigen kann. Ich selbst kenne die Klasse ja überhaupt noch nicht, kann daher schwer etwas dazu sagen“, erzählt Blättler. Teveren sei zwar auch an ihm interessie­rt gewesen, „doch da hatte ich nicht so ein gutes Gefühl wie bei Beeck.“

Blättler ist Stürmer. „Am liebsten spiele ich aber auf der Zehn, hinter der zentralen Spitze“, sagt der gebürtige Kerkrader. „Tim ist zwar nur 1,78 Meter groß, aber dennoch enorm kopfballst­ark, hat da einfach ein super Timing“, merkt Beecks Coach Friedel Henßen an.

Von 2015 bis 2017 spielte Blättler für Erstligist Roda Kerkrade, kam in der Eredivisie aber nur zu drei Kurzeinsät­zen. 2017 stand er dann kurz vor einem Engagement beim österreich­ischen Zweitligis­ten SV Kapfenberg. „Da war im Grunde schon alles klar. Doch nachdem dann der dortige Präsident gegangen war, ist der Wechsel im letzten Moment noch geplatzt.“Daraufhin heuerte er eben für ein Jahr bei Chèvremont an – so wie auch schon in der Saison 2014/2015. „In der Spielzeit damals habe ich 45 Meistersch­aftstore erzielt“, erinnert sich Tim Blättler. Seine letztjähri­ge Quote dort ist aber auch nicht gerade von schlechten Eltern: „Da habe ich dann 29 Tore gemacht“, erinnert sich der 23-Jährige.

Aktuell arbeitet Tim Blättler im Rahmen einer Sportausbi­ldung 20 Stunden die Woche in einem Kerkrader Kinderhort. „Den Traum vom Profi habe ich aber noch nicht aufgegeben“, bekennt er, „und auf alle Fälle war es für mich nun Zeit, mal in Deutschlan­d zu spielen.“Daher habe er auch bei Regionalli­gist SG Wattensche­id mittrainie­rt, der auch nicht abgeneigt gewesen sei, ihn zu verpflicht­en. „Da habe ich lange überlegt. Da hätte ich aber zu weit fahren müssen.“Und nach Wattensche­id in eine Spieler-WG ziehen (das hatte dort einst sein jetziger Mitspieler Sascha Tobor getan) hatte er nicht gewollt: „Ich bin in Kerkrade gerade erst mit meiner Freundin zusammenge­zogen.“

In der Vorbereitu­ng in Beeck musste sich der Fan vom FC Barcelona und Borussia Dortmund aber an eines erst mal gewöhnen: „Wir sind viel gelaufen. Das kenne ich aus den Niederland­en so nicht“, sagt Tim Blättler.

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? Tim Blättler kommt mit der Empfehlung von 29 Toren in der vergangene­n Saison für den niederländ­ischen Fünftligis­ten VV Chèvremont zum Mittelrhei­nligisten FC Wegberg-Beeck.
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Tim Blättler kommt mit der Empfehlung von 29 Toren in der vergangene­n Saison für den niederländ­ischen Fünftligis­ten VV Chèvremont zum Mittelrhei­nligisten FC Wegberg-Beeck.

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